Der jüngste Kurz-Dokumentarfilm des Basler Filmemachers Edgar Hagen ist eine Herzensangelegenheit: «Die Übernahme» dokumentiert im Eilzugstempo die Einflussnahme von Christoph Blocher auf die «Basler Zeitung» (BaZ). Gemäss der Basler Ausgabe der «Schweiz am Sonntag» hatte Hagen die Filmidee zusammen mit der BaZ-kritischen Aktion «Rettet Basel».
Das Filmmaterial stammt primär aus einer eigens organisierten Veranstaltung im Theater Basel vom vergangenen Juni. So wurde die Bevölkerung in einer Art Studio aufgefordert, ihre Meinungen zur BaZ in die Kamera zu sprechen. Rund dreissig Personen folgten diesem Aufruf.
Weitere Szenen stammen von einem «Rettet Basel»-Podium, auf dem sich im Halbstundentakt Personen wie Beat Jans (SP-Nationalrat), Andrea Maihofer (Leitung Zentrum Gender Studies Uni Basel) oder Mario Gmür (Zürcher Psychiater) zu ausgewählten und vorgelesenen BaZ-Artikeln äusserten. Auch BaZ-Chefredaktor Markus Somm sei angefragt worden, doch er habe abgesagt. Aus den total 15 Stunden Videomaterial schnitt Hagen einen 41-minütigen Dokumentarfilm zusammen.
Der Low-Budget-Film (20 000 Franken) finanziert sich gemäss Guy Krneta, Mitinitiant von «Rettet Basel», zur Hälfte mit Spenden. Dazu kommt ein Beitrag des Künstlerkollektivs «Kunst+Politik», dem auch Krneta angehört.
Regisseur Hagen wehrt sich gegen den Verdacht, einen Propagandafilm produziert zu haben, und sagt gegenüber der «Schweiz am Sonntag»: «Es ist eine scharfe Analyse der aktuellen Situation.» Der Film «Die Übernahme» wird am 17. Januar erstmals im Kultkino Atelier aufgeführt. Ebenfalls sind Filmvorführungen in anderen Grossstädten geplant.