Mit Problemen muss sich der neue Vorstandsvorsitzende Christoph Bauer, früher CEO der AZ Medien Gruppe, beim Medienhaus M. DuMont Schauberg (MDS) herumschlagen: Die Insolvenz der «Frankfurter Rundschau» (FR), ein Sparprogramm am Stammsitz in Köln und Gerüchte um einen bevorstehenden Verkauf der «Hamburger Morgenpost». Er hat den neuen Chefposten seit Januar 2014 inne.
Gegenüber der Belegschaft hat sich der neue Mann am Donnerstag per Video (das allerdings nicht an allen Standorten empfangbar war) und in einem Interview mit der Mitarbeiterzeitung «mds intern» erstmals zu seinen Plänen geäussert - und dabei den Akzent auf Wachstum und Synergien gelegt. Zugleich hat MDS die Beschäftigten über Grundzüge eines «Strategischen Programms» für das Jahr 2014 informiert.
In dem Programm werden regionale Medien, Fachmedien («Bundesanzeiger») und das Digitalgeschäft (vor allem Venture-Capital-Beteiligungen) als Säulen des Unternehmens identifiziert. Vorstand und Aufsichtsrat kündigen an, Wachstumschancen zu identifizieren und - als Voraussetzung dafür - «skalierbare Organisationsformen» zu entwickeln, etwa durch die «Standardisierung von Produktionsprozessen».
Aus dem Interview geht hervor, dass MDS 2013 wieder einen kleinen Gewinn von 14 Millionen Euro gemacht hat. Bedingt durch das Debakel der FR war die Mediengruppe 2012 tief in die roten Zahlen geraten. Weitere Sparrunden im Konzern will Bauer «nicht mit Gewissheit ausschliessen». Die Situation in Berlin beurteilt der Vorstandschef als «schwierig».
Der MDS-Vorstandsvorsitzende bringt sein Unternehmen deutlich für Print-Zukäufe in Stellung: «Der deutsche Markt ist noch lange nicht konsolidiert», meint er im Interview. Zwar sei das Kartellrecht noch in «altem Denken» verhaftet und behindere eine solche Konsolidierung, aber es gebe Bewegung. Im Digitalgeschäft soll MDS laut Bauer möglichst schon 2014, spätestens aber 2015 schwarze Zahlen schreiben.