Ein neuer Computerwurm täuscht nach Angaben von Software-Anbietern vor, ein Sicherheitsloch in Microsoft-Programmen zu schliessen. Tatsächlich versuche der «Swen» oder «Gibe» genannte E-Mail-Wurm aber, bereits installierte Sicherheitsprogramme ausser Kraft zu setzen. Der Wurm stelle ein mittelschweres Sicherheitsrisiko für Heimcomputer, aber ein relativ geringes Risiko für die Datenverarbeitung von Firmen dar, teilte der Anbieter von Anti-Viren-Programmen Network Associates am Donnerstag mit. Er gelange als E-Mail-Anhang auf die Festplatten und gebe vor, eine Sicherheitslücke in den Programmen Internet Explorer, Outlook und Outlook Express zu schliessen. Dabei profitiere der Wurm von einer seit zwei Jahren bekannten Sicherheitslücke im Internet Explorer.
Wenn der Wurm sich erst einmal auf einem Computer festgesetzt habe, versende er sich selbst weiter an die auf dem Rechner gespeicherten E-Mail-Adressen. Er könne sich aber auch über die Musiktauschbörse KaZaa, Internet-Diskussionsforen oder gemeinsam genutzte Netzwerke verbreiten. Nach Angaben des Software-Anbieters Symantec waren bis Donnerstag annähernd 760 000 Computer befallen. Sowohl Symantec als auch Network Associates bieten ein Update ihrer Anti-Viren-Programme gegen «Swen»/«Gibe» an.
Der weltgrösse Software-Anbieter Microsoft hatte bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass er keine Sicherheitsprogramme als Attachment verschickt. Kunden würden stattdessen auf die Firmen-Website verwiesen, wo die «Patches» genannten Ergänzungsprogramme heruntergeladen werden könnten.
Freitag
19.09.2003