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Samstag
23.02.2002

Der Aufsichtsrat des italienischen öffentlich-rechtlichen TV-Senders RAI hat neue Mitglieder: Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat den Rat mit fünf Kandidaten aus dem rechten politischen Lager besetzt. Vorsitzender wird der ehemalige Präsident des italienischen Verfassungsgerichts, Antonio Baldassarre. Weiterhin gehören dem Gremium der Chef der Lottogesellschaft Lottomatica, Marco Staderini, der Kulturbeauftrage für die Region Lombardai, Ettore Albertoni, der Verleger Carmine Donzelli und der Organisator der Millenniumsfeierlichkeiten, Luigi Zanda, an. Das sei ein «weiterer Schritt in Richtung eines einzigen Fernsehens und einer einzigen Öffentlichkeit», sagte Giuseppe Giuletti, Abgeordneter der Demokratischen Sozialisten. Für Oppositionschef Francesco Rutelli von der Mitte-Linksallianz ist diese Entscheidung «keine Garantie für den Pluralismus». Die Opposition warf der Regierung vor, die öffentlichen Medien kontrollieren zu wollen. Und für den Chef der Kommunisten, Fausto Bertinotti, ist das Schlimmste eingetroffen: «Wenn das Pluralismus ist, bin ich der König von Italien».