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Donnerstag
04.11.2010

Sandra Locher, Leiterin Marketing & Kommunikation der Espace Media AG, erklärte am Donnerstag gegenüber dem Klein Report, warum sich die Leserschaft in der Bundeshauptstadt mehr für Lokales als für Themen aus dem In- und Ausland interessiert. Zudem zeigte sie auf, weshalb die Berner Umsetzung des Zwei-Bund-Konzepts schweitweit einmalig ist.

Warum erfolgt die Umgestaltung gerade zum jetzigen Zeitpunkt?
Sandra Locher: Seit fünf Jahren werden die Titel laufend umgebaut, um die Ausrichtung als Regionalzeitung noch stärker zu unterstreichen. Nun ist der Zeitpunkt ideal, um das 2004 konzipierte Zeitungslayout abzulösen.

Worin liegt der Vorteil in einer Zweibundzeitung gegenüber dem bisherigen Vierbund-Konzept?
Locher: Wir heben unsere beiden Kernkompetenzen Regional- und Sportberichterstattung noch stärker hervor. Die Zeitung ist neu noch besser auf die Leserbedürfnisse zugeschnitten. Die neue Struktur ist einfach aufgebaut und erlaubt - je nach Aktualität – eine viel flexiblere Anpassung von Inhalten. Aber es ist natürlich kein Geheimnis, dass die Produktion einer Zwei-Bund-Zeitung Kostenoptimierungen erlaubt.

Wieso denken Sie, dass sich die Leserschaft in der Bundeshauptstadt mehr für Lokales als für Themen aus dem In- und Ausland interessiert?
Locher: Wir haben uns längst als führende Regionalzeitung im Kanton Bern etabliert. Wir heben uns hiermit auch von der zweiten Berner Tageszeitung, dem «Bund» ab. Ein Grossteil der Berichterstattung betraf schon bisher Themen aus der Region.

Warum legen Sie ein so starkes Gewicht auf das Sportgeschehen?
Locher: Das ist immer schon so gewesen, Bern hat dank den starken Vereinen SCB und YB eine Tradition als Sportstadt. Dasselbe gilt beispielsweise beim Thuner Tagblatt mit dem FC Thun oder bei der Berner Zeitung Emmentalausgabe mit den SCL Tigers.

Welche neuen Elemente zeichnen die neue BZ und ihre Schwesterblätter aus?
Sandra Locher: Wir verabschieden uns von der klassischen Zeitungshierarchie. Der erste Bund beginnt bei uns ab heute immer mit der Regionalberichterstattung. Das ist einzigartig, bei anderen Zweibund-Zeitungen folgt der Auftakt nach wie vor mit der In- und Auslandsberichterstattung. Eine weitere grosse Änderung betrifft die Leser-Doppelseite. Das BZ-, TT- und BO-Forum als Plattform für Leserbriefe, Kommentare, Tipps, Bilder und Leseranliegen wird neu lanciert, auch auf den Online Plattformen www.bernerzeitung.ch, thunertagblatt.ch und berneroberlaender.ch. Mit der Farbe Orange erhält das Forum eine neue optische Identität.

Warum gerade Orange?
Locher: Wir haben uns für eine Farbe entschieden, welche die Hausfarbe Rot bei der BZ und Blau bei TT und BO weiterzieht. Orange passt perfekt ins farbliche Konzept.

Gab es personelle Veränderungen im Hinblick auf die Umgestaltung der drei Zeitungstitel?
Locher: Es wurden keine Stellen abgebaut. Das gleiche Team macht weiterhin die Zeitung, wobei einige Ressourcen intern verschoben wurde.

Gibt es neben dem Thuner Tagblatt und dem Berner Oberländer auch weiterhin drei verschiedene BZ-Regionalausgaben?
Locher: Ja. Auch die Zwei-Bund-Zeitung wird in fünf verschiedenen Ausgaben erscheinen. Die BZ erscheint die in einer Regionalausgabe für die Stadt/Region Bern, das Emmental und den Oberaargau?

Wird die Rubrik «Heute» samt dem bunten Themenmix ohne Zuordnung zu en Ressorts «Schweiz», «Ausland» und «Wirtschaft» beibehalten?
Sandra Locher: Aufgrund von Leserfeedback kehren wir zu den klassischen Seitenköpfen zurück. Auch angesichts der Tatsache, dass die Bünde ja nun bedeutend dicker werden, ist eine bessere Leserführung wichtig.