Seit 15 Monaten wird der «Washington Post»-Reporter Jason Rezaian im Iran von den Sicherheitsbehörden festgehalten. Am Montag hat der Geheimdienst neue Spionagevorwürfe gegen den iranisch-amerikanische Doppelbürger erhoben.
Er soll sich mit Barack Obama getroffen und sich ihm als Informant mit Kontakten zur politischen Elite des Irans angeboten haben. Für die USA sei der Journalist ein wichtiger Spion gewesen, weshalb die USA in den Atomgesprächen mit Teheran immer wieder auf seine Freilassung pochten.
Laut dem Bericht des Geheimdienstes soll sich Rezaian insgeheim Zugang zu Atomanlagen und anderen militärstrategisch wichtigen Orten verschafft und Informationen an die USA weitergeleitet haben. Rätselhaft ist, wie sich der Journalist diesen Zugang verschafft haben könnte, ohne dass die Sicherheitsbehörden dies zunächst bemerkt haben sollen. Der Zugang westlicher Journalisten zu Atomanlagen untersteht im Iran einer scharfen Kontrolle.
Rezaian wies die Spionagevorwürfe zurück. Er habe lediglich seine Arbeit als Reporter für das US-Blatt gemacht. Ali Rezaian zeigte sich in einem Video auf der Homepage der «Washington Post» besorgt über die mentale Gesundheit seines inhaftierten Bruders.