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Mittwoch
13.11.2002

Für die insolvenzreife MobilCom gibt es neue Hoffnung: Die Verhandlungen zwischen MobilCom-Grossaktionär Gerhard Schmid und der deutschen Regierung haben nach Angaben einer Schmid-Sprecherin am Mittwoch «gute Fortschritte» gemacht. So sei das von Schmid geforderte Schuldanerkenntnis über einen Betrag von mehr als 70 Mio. Euro (102,5 Mio. Franken) zur Zufriedenheit aller Beteiligten ausgehandelt und damit vom Tisch. Letzter Streitpunkt ist die Person des Treuhänders, der die Aktien von Schmid und der Firma seiner Frau verwalten soll.

Eine Einigung zwischen Schmid und der Regierung ist die Voraussetzung für alle weiteren Sanierungsschritte für das Unternehmen. Der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wird seit mehr als einer Woche zwar täglich erwartet, ist aber bislang ausgeblieben. Am Dienstag hatte sich der MobilCom-Aufsichtsrat bis in die späten Abendstunden über die Situation des Unternehmens und den Stand der Verhandlungen informieren lassen. MobilCom lebt von einem Kredit über 50 Mio. Euro aus dem September, der jedoch fast aufgebraucht ist.

Am Freitag werden bereits zum fünften Mal Kredite über 4,7 Mrd. Euro fällig, die MobilCom aus eigener Kraft nicht bedienen kann. Die Banken haben bereits vier Mal die Kredite verlängert und zuletzt auch auf Zinszahlungen verzichtet. Ein solcher Schritt wäre auch am Freitag wieder erforderlich, um die Insolvenz von MobilCom zu verhindern.Die Banken werden MobilCom aber vermutlich nicht fallen lassen, so lange noch eine Lösung möglich scheint. MobilCom-Grossaktionär France Télécom hat zugesagt, die Bankkredite zu übernehmen, falls Schmid seine Aktien überträgt. - Alles zu MobilCom im Archiv