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Sonntag
02.05.2010

In der Zeitung «Sonntag» räsoniert Kurt-Emil Merki über den Zuschauerschwund beim Schweizer Fernsehen, der auf Grund von jüngsten Zahlen vorliegen soll. «Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder laufen SF1 am Hauptabend die Zuschauer tatsächlich in Scharen davon. Oder aber wir wurden bis Ende 2009 über Jahre hinweg mit falschen Zahlen versorgt. Schwer zu sagen, welches die weniger schlechte Variante ist.» Gemäss Medienjournalist Merki liegt die Sache so: Die wichtigsten Sendegefässe wie «Tagesschau», «Arena» und «10 vor 10» verlieren gemäss den aktuellen Forschungsergebnissen dramatisch Marktanteile.

«Konkrete Zahlen liegen von der `Arena` vor: Glaubt man den Statistiken, hat die freitägliche Diskussionssendung innerhalb eines Jahres einen Zehntel ihres Publikums verloren», schreibt Merki weiter. Die Publicadata hat einen Methodenwechsel vorgenommen und bezieht inzwischen mehrere Ausstrahlungskanäle in die Untersuchung ein. Über die Internet-Nutzung von TV-Sendungen sowie über iPod lagen bisher keine Zahlen vor. Und hier wäre eine Erklärung für den Zuschauerverlust.

Doch Kurt-Emil Merki, der Unterhaltungsexperte, präsentiert seine Kritik am SF kurz und bündig: «Ich wage die Behauptung, dass das Schweizer Fernsehen in den letzten Jahren ganz einfach an Attraktivität eingebüsst hat. Die Unterhaltung ist eine Dauerbaustelle, pendelt unentschieden zwischen Uralt-Sendungen und eingeschweizerten Formaten, die zuvor im europäischen Ausland von privaten Fernsehstationen zum Erfolg geführt worden waren.»