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Freitag
27.08.2010

Einige befragte Vermarktungs- und Radiospezialisten reagieren mit einer gewissen Skepsis auf die Ankündigung von zwei neuen Radiopools in der Schweiz. Sechs grosse Radiostationen aus Basel, Bern und Zürich schliessen sich zu einem Pool zusammen und kleinere zu einem RadioKombiSchweiz. Michi Frank, CEO von IP Multimedia AG, hat sich noch nicht genau über diese Neulancierungen informiert. «Diese Pools sind ja nichts Neues. Wir hatten schon einige, und die meisten haben nicht überlebt», so sein Kommentar. Viele Auftraggeber würden eben direkt bei den einzelnen Radiostationen buchen, darum seien diese Kombis nicht sehr relevant.

Jürg Bachmann, Präsident des Verbandes Schweizer Privatradios VSP, zeigt sich erstaunt über diese neuen Pools. Da sei einiges schon gemunkelt worden. «Wir würden ein Pyramidensystem diesen Pools vorziehen, die nicht lange überleben. Das heisst, je mehr Spots auf mehreren Sendern gebucht werden, je mehr Rabatt bekommt der Werbeauftraggeber», bringt es der VSP-Präsident auf den Punkt. Ein altgedienter Radiospot-Vermarkter meinte gar lakonisch: «Die Pools kommen und gehen. Das Business läuft jedoch anders.»

Auch Julien Witt von der JBW Media AG regt sich auf: «Sowohl Anbieter als auch Vermarkter, die den Kunden mit der Verwendung eines national klingenden Kombis ´RadioKombiSchweiz´ in die Irre zu führen versuchen, verdienen keinen der damit angestrebten Werbefranken. Ein schlechter Witz, der der Glaubwürdigkeit des Mediums und damit der Mediengattung insgesamt nur schadet. Wer sich von solchen Praktiken nicht distanziert, verdient keinen Respekt.»