Die Werbestatistik Schweiz hat die Nettowerbeumsätze in der Aussenwerbung neu erhoben. Dies sei nötig gewesen, weil falsche Schätzungen und unvollständige Daten zu falschen Zahlen geführt hätten, teilte der Verband Aussenwerbung Schweiz (AWS) am Mittwoch mit. Die Statistik wird nun anhand neuer Definitionen rückwirkend bis 2009 korrigiert.
«Wir haben festgestellt, dass die statistischen Zahlen den Markt nicht richtig abbilden. Ein Alarmsignal war, als die Statistik 2010 und 2011 für die Plakatwerbung ein Minus ausgewiesen hat», erklärte Markus Ehrle, AWS-Vorstandsmitglied und Leiter Marketing & Business Development der APG SGA, am Mittwoch auf Nachfrage des Klein Reports. Daraufhin hätten der Verband und die Verantwortlichen der Werbestatistik gemeinsam nach einer Lösung gesucht, um die Daten zu bereinigen.
Die falschen Zahlen, so Ehrle, seien einerseits das Resultat falscher Schätzungen gewesen, andererseits seien nicht alle relevanten Daten in die Statistik eingeflossen. «Wie wir festgestellt haben, ist etwa die digitale Plakatwerbung bisher gar nicht erhoben worden.»
Dies bestätigte der Bereichsleiter Statistik bei der Wemf, Rolf Blum: «Neue Werbeformen führten in den letzten Jahren dazu, dass in der bisher publizierten Kategorie `Plakatwerbung` nicht das gesamte Volumen ausgewiesen wurde.» Deshalb sei nun eine Erhebung bei den Verbandsmitgliedern mit den neuen Definitionen durchgeführt worden.
Die neue Definition sieht zwei Gruppen vor: analoge und digitale Plakatwerbung. Unter «analog» fallen alle Aushangsformen von Plakaten in den Formaten F4, F12, F200 und F24 auf privatem und öffentlichem Grund sowie Megaposter und Plakat- beziehungsweise Spezialformate in den Tourismusgebieten und an Flughäfen. Analog dazu werden alle eBoards, ePanels, Screens und ähnliche Formate in der Gruppe «digital» zusammengefasst.
Das Resultat der Neuerhebung ist ein stolzer Anstieg der Nettoumsätze: «Für das Jahr 2011 haben wir im Mai für Plakatwerbung Nettowerbeumsätze von 289 Millionen Franken ausgewiesen. Neu sind es 320 Millionen Franken bei analoger Plakatwerbung und 17 Millionen Franken im digitalen Bereich», so Rolf Blum gegenüber dem Klein Report.
Die neu erhobenen Daten werden nächstes Jahr rückwirkend bis 2009 publiziert - mit dem Hinweis, wie Blum versicherte, «dass 2009 nicht mit 2008 vergleichbar ist».