Netflix hat im dritten Quartal 2,2 Millionen neue Abos verkauft. Das sind deutlich weniger als in den beiden Quartalen zuvor, die von einem pandemiebedingten Boom profitierten. Ausserdem bekommt der Streamingdienst die Konkurrenz zu spüren.
Trotz des schwächelnden Wachstums verzeichnete Netflix einen Gewinn von 790 Millionen Dollar, was im Vergleich zur Vorjahresperiode ein Plus von 19 Prozent entspricht. Der Umsatz ist um 22,7 Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar gestiegen, teilte der US-Konzern am späten Dienstagabend mit.
Die 2,2 Millionen neuen Bezahlabos sind im Vergleich zu den vorangehenden Quartalen enttäuschend. Im ersten Quartal konnten 15,8 Millionen Kundinnen und Kunden gewonnen werden und im zweiten 10,1 Millionen. Der durch das Coronavirus initiierte Streamingboom ist bei Netflix also bereits wieder verflogen.
Ausserdem ist davon auszugehen, dass Netflix die wachsende Konkurrenz auf dem Markt zu spüren bekommt. Allen voran der Unterhaltungskonzern Disney, der letzte Woche einen Umbau der Konzernstruktur ankündigte und fortan schwerpunktmässig auf Streaming- und Onlinedienste setzen will. Damit soll insbesondere der hauseigene Streamingdienst Disney+ in den Fokus der Wachstumsstrategie rücken.
Im Netflix-Hauptquartier im kalifornischen Los Gatos ist sich die Konzernleitung darüber im Klaren. «Wir freuen uns, mit Disney und einer wachsenden Zahl anderer Spieler zu konkurrieren, um die Menschen zu unterhalten», heisst es im Aktionärsbrief vom Dienstag. Sowohl die Verbraucher als auch die Autoren von Inhalten würden davon profitieren.