Netflix hat starke Quartalszahlen vorgelegt und damit die Erwartungen der Anleger übertroffen. Die Aktie schoss im nachbörslichen Handel durch die Decke und verzeichnete einen Sprung nach oben um 56 Dollar oder 16 Prozent. Mittlerweile versorgt der US-Streamingriese 57,4 Millionen Abonnenten weltweit mit Film- und Serienstreams, 18,3 Millionen davon ausserhalb der USA. Netto kamen im vierten Quartal 2014 international 2,43 Millionen Netflix-Kunden hinzu.
Seit September ist Netflix auch in allen deutschsprachigen Ländern, Frankreich, Belgien und Luxemburg präsent. Harte Zahlen zu diesen Märkten gab das Unternehmen nicht bekannt, im Brief an die Anleger schreiben CEO Reed Hastings und Finanzchef David Wells aber von einem «guten Start» und der hohen Popularität von Exklusivinhalten wie etwa die Hit-Serie «House of Cards» mit Stars wie Kevin Spacey oder Robin Wright, die am 27. Februar um eine dritte Staffel verlängert wird.
2015 werde in Frankreich und Deutschland «ein grosses Jahr», verspricht die Netflix-Führungsriege. In allen internationalen Märkten sollen alleine im ersten Quartal 2,25 Millionen Kunden hinzukommen. Die nächsten Expansionsziele sind Australien und Neuseeland, wo Netflix noch im laufenden Quartal starten will. Was bei den Anlegern vor allem gut ankam, war die Ansage von Netflix, dass die globale Expansion bereits in zwei Jahren abgeschlossen sein soll, und zwar bei gleichzeitiger Wahrung der Profitabilität. In Kanada, Lateinamerika, Grossbritannien und Irland sowie Skandinavien habe man bereits die Gewinnschwelle erreicht.
Ziel sei, den Dienst in insgesamt 200 Ländern weltweit anzubieten. «Jedes Land ausser Nordkorea», so Hastings gegenüber Analysten.
Parallel zu den Quartalszahlen gab Netflix übrigens bekannt, bereits am Samstag die kontroverse Komödie «The Interview», die im Zentrum des Sony-Hacks stand, ins nordamerikanische Programm aufzunehmen. Damit streamt Netflix den Film nur 30 Tage nach Kino- und Digitalstart. Hierzulande kommt «The Interview» am 5. Februar überhaupt erst ins Kino.
