Der Streaming-Riese Netflix tut sich offenbar schwer damit, eine Originalserie fürs deutschsprachige Publikum zu finden, wie dies etwa in Frankreich mit «Marseille» gelungen ist.
«Die Deutschen leiden nicht unter einem Mangel an Auswahl. Ausserdem sind sie sehr konservativ. Es braucht einige Zeit, um neue Dinge zu etablieren», sagte der Netflix-Kommunikationschef Jonathan Friedland kürzlich der «Teleschau».
Aber wonach sucht Netflix genau? Gut gefallen hat den Firmenbossen etwa «Der Tatortreiniger», eine deutsche Comedy-Serie des Norddeutschen Rundfunks aus dem Jahre 2011: «Nach solchen Dingen suchen wir», meint Friedland weiter. Das US-Unternehmen musste aber auch feststellen, dass die Deutschen etwa im Vergleich zu den Skandinaviern keine international erfolgreiche TV-Serie produziert hätten.
Ehe man eine deutsche TV-Serie in Auftrag gebe, wolle man den hiesigen Fernsehgeschmack besser verstehen: «Auch in Deutschland suchen wir nach etwas Besonderem», gibt Friedland zu. «Man kann Leute dazu bekommen, zu schauen, woran sie eigentlich nicht gewöhnt sind. Wir produzieren keine Standard-Polizeiserien. Und wir werden auch in Deutschland keine machen, nur weil es das ist, was die Leute gern schauen.»