Bei den Cannes Lions ist Ted Sarandos, Content-Chef und Co-CEO von Netflix, letzte Woche als «Entertainment Person of the Year» gefeiert worden.
In diesem Zusammenhang hat er bei einem Referat bestätigt, dass Netflix künftig Werbeeinblendungen schalten möchte.
Wie der «Hollywood Reporter» weiter berichtet, habe der Streaming-Dienst «lange versucht», ohne konventionelle Werbeeinschaltungen auszukommen. «Jüngste Entwicklungen verlangen jedoch nach einer neuen Strategie.»
Dank zusätzlichen Einnahmen aus der Werbung soll im Zug dieser Forwärtsstrategie schon bald ein günstigeres Abonnement angeboten erreicht werden, um so neue Schichten von Kundinnen und Kunden zu erreichen. «Wir haben ein grosses Kundensegment ausgelassen, nämlich Leute, die sagen: ‚Hey, Netflix ist zu teuer für mich und ich habe nichts gegen Werbung‘», meinte Sarandos in Cannes.
Dabei betont er, dass Werbung auf dem Streaming-Dienst nicht generell eingeführt werde, sondern dass man eben eine günstige Werbeschiene integrieren wolle. Wie genau diese Werbung integriert werden soll, ist noch offen. Realistisch wären etwa Spots zwischen Serienepisoden.
Netflix hat zuletzt vermehrt Abos verloren. Nicht nur mit der Blockade in Russland, sondern auch bei langjährigen Kundinnen und Kunden. Um die Finanzen in den Griff zu kriegen, hat Netflix am Freitag auch den Stellenabbau für 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den USA angekündigt, wie «Variety» weiss. 150 mussten bereits im Mai daran glauben.
Die Netflix-Aktie ist von ihrem Höchststand von fast 700 Dollar im Herbst 2021 auf gut 180 Dollar im vergangenen Mai gefallen.
