Traurige News: Das gedruckte «Neon»-Magazin wird nach 15 Jahren eingestellt. Die letzte gedruckte Ausgabe gibt es am 18. Juni zu kaufen. Print-Chefredaktorin Ruth Fend erklärt in einem Abschiedsbrief die Gründe und warum «Neon» digital trotzdem weiterlebt.
Rückblende: Am 25. Juni 2003 verkündete der Herausgeber Andreas Petzold auf stern.de die Geburt eines neuen Magazins aus der «Stern»-Familie - mit Namen «Neon». Entwickelt von Timm Klotzek und Michael Ebert, «für junge Leserinnen und Leser, die schon lange volljährig sind, aber ihre jugendliche Unbeschwertheit bewahren wollen», schrieb Petzold damals. Der Titel lautete: «Eigentlich sollten wir erwachsen werden.»
Doch so richtig wollte «Neon» selber nie erwachsen werden: «Weil das junge Leben, trotz all seiner Unsicherheiten, Ängste und Selbstzweifel, immer auch das grössere Versprechen birgt. Die Chance auf ein grossartiges Morgen und ein aufregendes Jetzt, das vielleicht doch etwas prickelnder, lauter, bunter ist als das Leben unserer Eltern. Mehr `Neon` eben», schreibt Ruth Fend in ihrem Abschiedsbrief vom Mittwoch.
«Manche von uns schaffen es, dieses Gefühl sehr lange, vielleicht sogar ein Leben lang aufrechtzuerhalten, und das ist schön. Viele allerdings stellten irgendwann fest: Sie sind jetzt nun mal erwachsen. Und selbst wenn sich ihre Sehnsüchte und Widersprüche damit nicht einfach auflösten, so haben sie sich doch vom Lebensgefühl ihrer Zeit mit `Neon` verabschiedet.»
Fend erklärte, dass der Leserschwund verantwortlich sei für den Entscheid, das gedruckte Magazin einzustellen: «Denjenigen, die sich verabschiedet haben, sind nicht genügend Jüngere gefolgt», bilanzierte die Chefredaktorin. Und gleichzeitig konstatierte sie, dass die heute 20-Jährigen neue Lebensbegleiter gefunden haben: Im Zeitschriftenregal, aber auch im Netz unter anderem bei den digitalen Angeboten von «Neon».