Der Grossauftrag der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) zur Vermarktung ihrer Werbeflächen ist an die Neoadvertising AG in Genf vergeben worden. Von zehn öffentlich ausgeschriebenen Losen sind neun an den zum Zürcher TX Group-Konzern (Goldbach, Tamedia, 20 Minuten) gehörenden Plakatvermarkter gegangen.
«Die Lose 4 bis 10 werden in einer Loskombination zu einer durchschnittlichen und jährlichen Mindestgarantiesumme von 14,4 Millionen Franken und einem Abgabesatz von 81,25% für die nächsten sieben Jahre an die Neo Advertising AG vergeben», heisst es dazu auf der Webseite simap des öffentlichen Beschaffungswesens.
Gemäss VBZ vom Donnerstagmorgen handelt es sich um 1’200 Werbeflächen, darunter neu 257 digitale Screens. Der Auftrag startet 2022 und ist über sieben Jahre abgeschlossen. Der bisherige Etathalter, der US-Aussenwerbekonzern Clear Channel, konnte den Auftrag nicht verteidigen.
«Die Neuausschreibung führt zu Einnahmen von mindestens 14,9 Millionen Franken pro Jahr, verteilt über die Vertragsdauer von sieben Jahren und zugunsten der Stadt Zürich und des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV)», freut man sich auf Seiten der VBZ.
Nur das Los Nummer 3 am Bahnhofplatz am Hauptbahnhof Zürich vergab die VBZ an die Livesystems Holding AG aus Liebefeld. Der Digital-Vermarkter bespielt seinen Kunden-Content mit der zur Firma gehörenden Redaktion Nau. «Das Los 3 wird zu einer Mindestgarantiesumme pro Jahr von 394'001 Franken und einem Abgabesatz von 72% an die Livesystems dooh AG vergeben», heisst es unter «Bemerkung» auf der Webseite simap.
Ähnlich tönt es bei Los 1, welches die Forchbahn AG / Dolderbahn-Betriebs AG / Seilbahn Rigiblick betrifft und an das Team von Neoadvertising-CEO und Mitbesitzer Christian Vaglio-Giors ging. Es wurde gemäss simap «zu einem Fixbetrag von 63'700 Franken pro Jahr an die Neo Advertising AG vergeben».
Der gesamte VBZ-Auftrag beinhaltet die Vermarktung und Bewirtschaftung von Haltestellen mit digitalen und analogen Werbeflächen in den jeweiligen Formaten. Nebst den Haltestellen der Verkehrsbetriebe Zürich gehören auch die Depots und Garagen der VBZ dazu.
Gegen diese Vergabe kann beim Verwaltungsgericht des Kantons Zürich in den nächsten 10 Tagen noch Beschwerde eingelegt werden.