Seit 1987 sorgen die «Stop Aids»- respektive «Love Live»-Kampagnen bei prüderen Gemütern hie und da für rote Köpfe. Die Agentur Nemuk hat fürs Bundesamt für Gesundheit, das zusammen mit der Aidshilfe Schweiz und der Stiftung Sexuelle Gesundheit die Feder führt, die aktuelle Kampagne «Fieber nach Sex ohne Gummi?» gestaltet.
Die Zweideutigkeit des Slogans ist Konzept: Folgen auf die Lust auf ungeschützten Sex Grippesymptome, ist Vorsicht geboten. Primoinfektion heisst das heikle Thema, worauf die Kampagne aufmerksam machen will, im medizinischen Jargon. Im Anfangsstadium einer HIV-Infektion treten häufig Symptome auf, die einer Grippe ähneln: Abgeschlagenheit, Nachtschweiss, Halsweh und Fieber.
Um das Thema möglichst verständlich zu vermitteln, hat Nemuk als Ergänzung zur Plakatkampagne von Rod Kommunikation ein Animationsvideo produziert. Konzept und Text wurden in Zusammenarbeit mit Rod Kommunikation erstellt.
«Besonders herausfordernd waren die visuelle Umsetzung der sexuellen Übertragbarkeit und die logische und zeitliche Verknüpfung von grippeähnlichen Symptomen und einer möglichen HIV-Infektion», sagt die Kampagnenmacherin zu den kommunikativen Tücken des Themas. Der «spielerische Animationsstil» des Erklärvideos soll das nüchterne Thema interessant machen, «ohne dass die Informationen an Seriosität einbüssen».
«Die Betroffenen erkennen oft nicht, dass sie sich mit dem HI-Virus angesteckt haben. Dabei ist gerade in dieser Phase die Übertragungsgefahr bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr sehr hoch, weshalb die frühzeitige Erkennung besonders wichtig ist», erklärt die Agentur den Sinn hinter der Kampagne.
Verantwortlich bei Rod Kommunikation waren Pablo Koerfer, Nicole Zaugg und Margrit Weber, bei Nemuk waren Naomi Meran, Thierry Figini und Konrad Mazanowski an der Kampagne beteiligt.