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Freitag
18.11.2011

Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Swissprinters AG ihre Bogenoffset-Aktivitäten an die Neidhart + Schön Group verkauft. Der Deal wird per 1. Januar 2012 wirksam, wobei die Übergabe der Bogen-Aufträge an Neidhart + Schön schrittweise geschehen soll.

Auf die Frage, wieso die Neidhart + Schön Group den Zuschlag erhalten hat, erklärte Eva Tschampa, Leiterin Unternehmenskommunikation der Swissprinters AG, gegenüber dem Klein Report: «Wichtig war uns einerseits, dass bestehende Aufträge lückenlos weitergeführt werden können, aber andererseits auch, dass möglichst viele Mitarbeitende die Möglichkeit einer Weiterbeschäftigung erhalten», so Tschampa. Die Neidhart + Schön Group sei als «inhabergeführtes, führendes Unternehmen für gedruckte und digitale Kommunikationslösungen in der Schweiz» eine kompetente Partnerin für das Swissprinters-Bogenoffset-Geschäft.

Der Verkauf erfolge bewusst bereits per 1. Januar 2012 und nicht etwa an jenem 30. Juni 2012, an dem die Swissprinters-Betriebe in Zürich und St. Gallen spätestens geschlossen werden sollen. «Wir wollen unseren Mitarbeitenden und Kunden so schnell wie möglich klare Antworten liefern. Die Übergabe der Bogen-Aufträge an Neidhart + Schön wird ab 1. Januar 2012 schrittweise erfolgen», erklärte Tschampa. Ziel sei es, dass bis zum 30. Juni alle Aufträge vollständig bei Neidhart + Schön produziert werden. «Aber auch eine frühere Schliessung hätte auf die Beschäftigungsverhältnisse keinen Einfluss. Die Mitarbeitenden, die nicht von Neidhart + Schön übernommen werden, bleiben auf jeden Fall noch bis zum 30. Juni 2012 bei Swissprinters angestellt», versprach Tschampa im Namen der Swissprinters AG.

Zwar haben die beiden Druckbetriebe vertraglich festgehalten, dass die Neidhart + Schön Group mit 45 Swissprinters-Mitarbeitenden Arbeitsverträge abschliesst. Es existiert aber ein Sozialkonzept, das für alle Mitarbeitenden der Swissprinters-Gruppe Gültigkeit hat. «Sollte ein Mitarbeiter ein Angebot ablehnen, werden wir seinen Fall speziell prüfen und das weitere Vorgehen mit ihm besprechen», erklärte Eva Tschampa, Leiterin Unternehmenskommunikation der Swissprinters AG.

Der Klein Report fragte bei Joëlle Loos, Leiterin Marketing + Kommunikation bei der Neidhart + Schön Group, nach, was das Versprechen, die 45 Swissprinters-Mitarbeitenden zu übernehmen, genau bedeutet. «Wir werden den 45 Mitarbeitenden ein Arbeitsangebot unterbreiten. Die Stellen sind in allen Bereichen von Verkauf über Druckvorstufe bis Offset- und Digitaldruckproduktion angesiedelt. 15 Mitarbeitende werden im Druckzentrum in Schwerzenbach beschäftigt. 30 Mitarbeitende am Hauptsitz in Zürich-Wipkingen», sagte Joëlle Loos gegenüber dem Klein Report. Die entsprechenden Gespräche mit den Betroffenen werden «ab sofort» geführt. Loos betonte, dass die bisherigen 120 Mitarbeitenden der Neidhart + Schön Group nicht um ihre Stellen fürchten müssen.

Der Klein Report wollte von Joëlle Loos wissen, warum sich Neidhart + Schön zum Kauf der Bogenoffset-Aktivitäten der Swissprinters AG entschlossen hat. «Dieser Schritt unterstreicht die strategische Absicht unserer Unternehmensgruppe, einer der führenden Mediendienstleister in der Schweiz zu sein. Wir stärken damit unsere Position in einem sich
 stark konsolidierenden Markt und sichern eine hohe Auslastung für unser modernes Druckzentrum in Zürich-Schwerzenbach», so Loos. Neidhart + Schön komme ursprünglich aus dem Bogenoffset-Druck und biete seit Jahren zusätzlich auch Dienstleistungen im Digitaldruck, in der Druckvorstufe sowie für webbasierte und IT-gestützte Publishing-Systeme an. «Heute sind wir ein Mediendienstleister», so Loos.

Mit dem erweiterten Auftragsvolumen sowie den zusätzlichen Ressourcen und dem Know-how wolle man das Leistungsspektrum zum Nutzen der bestehenden und neuen Kunden weiterentwickeln. Eine möglichst gute Marktpositionierung scheint denn auch wichtig zu sein: «Die Krise ist spürbar. Wir gehen davon aus, dass diese sich im kommenden Jahr verstärken wird. Dies ist ein gewichtiger Grund für den Abschluss des Partnervertrags mit Swissprinters», erklärte Joëlle Loos gegenüber dem Klein Report.