Im Getöse um die Schlesinger-Affäre ist fast untergegangen, dass nicht nur beim RBB, sondern auch beim NDR die Hütte brennt. Im Zentrum der Aufregung steht dort eine Mail an den NDR-Intendanten Joachim Knuth.
96 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des NDR Schleswig-Holstein forderten personelle Veränderungen an der Spitze, wie der Klein Report bereits berichtet hat. Nun soll gemäss Informationen des «Spiegels» eine schriftliche Antwort vorliegen.
Er könne gut verstehen, dass die Aufarbeitung der Geschehnisse die Belegschaft beschäftige und belaste, schreibt Knuth. Doch die Aufklärungsarbeit der NDR-Kollegen werde Klarheit in die Bewertung der im Raum stehenden Vorwürfe bringen: «Vertrauen Sie bitte darauf, dass ich an einem Neuanfang in Ihrem Landesfunkhaus Interesse habe. Ich bin sicher, dass wir diesen Weg gemeinsam schaffen, auch wenn ein solcher Neustart nicht über Nacht zu erreichen ist», zitiert der Spiegel aus dem Schreiben.
Die Mitarbeitenden des NDR in Schleswig-Holstein werfen ihren Vorgesetzten vor, dass es bei der Anstalt eine angebliche und kritiklose CDU-Nähe gibt. Die Frage steht im Raum, ob NDR-Führungskräfte unliebsame Berichte über die Landespolitik verhindert haben. Nun soll eine Wirtschaftskanzlei diesen Vorwürfen nachgehen.
Der Spiegel schreibt, dass der Landesrundfunkrat Schleswig-Holstein die Prüfung auf den Weg brachte. Die Bewertung der Ergebnisse, ob ein Verstoss gegen den NDR-Staatsvertrag vorliege, obliege nach der Untersuchung dem Landesfunkrat.