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Freitag
06.05.2022

Kino

Das Filmplakat sowie die Szene, wo Nawalny sich im Flugzeug von den Medcienleuten verabschiedet, bevor er in Moskau verhaftet wird...        (Bilder: Warner Bros.)

Das Filmplakat sowie die Szene, wo Nawalny sich im Flugzeug von den Medcienleuten verabschiedet, bevor er in Moskau verhaftet wird... (Bilder: Warner Bros.)

Topaktuell und mit entsprechend grossem Publikumsinteresse ist im Kino der Dokumentarfilm «Nawalny» angelaufen.

Im US-Porträt des kanadischen Regisseurs Daniel Roher spürt der russische Oppositionsführer Alexei Nawalny denjenigen nach, die ihn vergiften wollten. «Plakativ, kurzweilig und hochgradig spannend», ist sich die Filmkritik einig.

Zu einem eigenen Schwerpunkt des Films wird die Recherche der Vergiftung. Hier begleitet die Kamera Journalisten der britischen Investigativplattform Bellingcat, des deutschen Magazins «Der Spiegel», der spanischen Zeitung «El Pais» sowie Medienleute von CNN und der damals noch aktiven russischen Internetseite «The Insider» bei ihren Enthüllungen.

Eine zweite Hauptrolle neben Nawalny spielt der bulgarische Datenrechercheur Christo Grozev. Dieser leitet die Russland-Ermittlungen des Investigativnetzwerks Bellingcat und erklärt, wie er die Telefondaten von Nawalnyjs Geheimdienstbeschattern im Darknet erwarb, wo schlecht bezahlte IT-Angestellte sich durch Datenverkauf etwas dazuverdienen.

Der Regisseur Daniel Roher inszeniert diese Spurensuche wie einen Spionagethriller. Die Handlung folgt aber keinem Drehbuch. Der rote Faden der Story wird bestimmt vom Kameramann Niki Waltl sowie den beiden Cutter Maya Hawke und Langdon Page.

Der Film pendelt zwischen Aussagen einzelner Reporter mit erschütternden Erkenntnissen zu Szenen in dem süddeutschen Dorf, in dem Alexej und Julia Nawalny sowie ihre Kinder nach der Entlassung aus der Berliner Charité wohnen.

In diesem Haus im Schwarzwald kommt auch immer wieder Nawalnys kleines Team zusammen. Videos waren bisher die wichtigsten Medien von Nawalnys Öffentlichkeitsarbeit. Auch hier machen die Oppositionellen damit weiter. Einmal dreht Nawalny mit seiner Tochter einen witzigen Clip für die Plattform TikTok.

Die Kamera begleitet Nawalny vor allem während der Zeit seines Überlebenskampfs und der Genesung in Deutschland. Hinter dem Projekt, das inzwischen historisch geworden ist, stehen Produktionsfirmen wie CNN, HBO und Warner.

Aktuell läuft der Film in mehreren Kinos in der Schweiz.