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Freitag
19.01.2018

Medien / Publizistik

Elsener: «Habe mich auf Mitteilung gestützt»

Elsener: «Habe mich auf Mitteilung gestützt»

In einem über 650 000 Mal angeklickten Facebook-Video zu «No Billag» bezeichnet Kabarettist Michael Elsener SVP-Nationalrätin Natalie Rickli als politische Gegnerin der SRG. Dies unter anderem wegen ihrer Arbeit für Goldbach. Nur: Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hatte Rickli den Zürcher Vermarkter bereits verlassen.

Mit Humor gegen die «No Billag»-Initiative: Dieses Credo scheint zumindest für Satiriker Michael Elsener aufzugehen, der in einem am 24. Dezember geposteten viralen Video gegen die Vorlage weibelt.

Einen unfreiwilligen Auftritt darin hat Nationalrätin Natalie Rickli. Im Video sagt Elsener über die selbstständige Kommunikationsberaterin: «Schauen wir mal auf die, die jetzt ganz laut gegen die SRG sind. Die politischen Gegner sind zum Beispiel: Natalie Rickli. Sie arbeitet momentan bei Goldbach Medien. Die verkaufen Werbung an private Fernsehsender. Und davon verkaufen die natürlich noch viel mehr, wenn die SRG weg ist.»

Vom Klein Report darauf angesprochen sagte Rickli, dass sie es sich gewohnt sei, in der Argumentation von `No Billag`-Gegnern vorzukommen. «Etwas peinlich für Michael Elsener ist, dass ich meinen letzten Arbeitstag bei Goldbach am 15. Dezember hatte. Nachzulesen auf Twitter und Instagram, gepostet am 15. Dezember um 17.30 Uhr. Speziell, dass er sich für Qualitätsjournalismus einsetzt und selber Fake News produziert», so die Zürcher Politikerin.

Auch habe er sich bei Goldbach offenbar nicht informiert. «Goldbach wird sich nicht für die `No Billag`-Initiative einsetzen und hat sich sogar immer dafür engagiert, dass die SRG im heutigen Umfang Werbung schalten darf», sagte Rickli über ihren ehemaligen Arbeitgeber.

Mit diesen Vorwürfen konfrontiert, erklärte Michael Elsener gegenüber dem Klein Report: «Ich fand, dass Natalie Rickli in den letzten Jahren stark als SRG-Gegnerin in Erscheinung getreten ist und dabei nicht wirklich klar deklariert wurde, dass sie für Goldbach Medien arbeitet.» Nun sei ihr Anliegen in Bezug auf die SRG «quasi auf dem Zenit der Aufmerksamkeit». Darum habe er es richtig gefunden, Natalie Rickli im Video zu erwähnen.

«Dinge, die einem nicht so passen, als Fake News abzuurteilen, das kannte ich bis jetzt von Trump, nicht von Natalie Rickli», meinte er weiter. Zudem sei sie über zehn Jahre bei Goldbach tätig gewesen.

«Ich habe mich auf die offizielle Medienmitteilung von Goldbach gestützt, in der steht, dass Natalie Rickli bis Ende 2017 bei Goldbach arbeitet. Wie lange genau ändert nichts an der Tatsache, dass sie die Interessen von Goldbach vertreten hat.» Darüber hinaus habe er ursprünglich vorgehabt, das Video bereits im November zu veröffentlichen.