Wahrscheinlich könnte er ihn vor Ärger «auf den Mond schiessen», wie das Sprichwort so sagt. Aber diesen Gefallen wird Elon Musk seinem Erzrivalen Jeff Bezos natürlich nicht machen.
Die beiden sich regelmässig abwechselnden Spitzenkandidaten auf der Liste der reichsten Männer der Welt sind nämlich auch Konkurrenten in Sachen Raumfahrt. Und da hat der Tesla-Mann im Moment seine Nase etwas weiter im All als der Amazon-Guy.
Allerdings gibt es Zoff. Die US-Weltraumagentur NASA muss nämlich die für 2024 geplante Rückkehr zum Mond um mindestens ein Jahr verschieben. «Wir gehen davon aus, dass 'Artemis 3' frühestens im Jahr 2025 starten wird», erklärte NASA-Chef Bill Nelson diese Woche gegenüber den Medien.
Und deshalb der Ärger von Musk. Bei «Artemis 3» handelt es sich nämlich um ein Raumschiff des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk. Dieses hat sich in einer NASA-Ausschreibung für den Bau der Rakete gegen das Konkurrenzunternehmen Blue Origin von Jeff Bezos durchgesetzt. Musk liess beim zivilen Wettrüsten aber nicht nur beim Vorspiel seine unternehmerischen Muskeln spielen. Er hat auch nach dem Sieg die Chance genutzt, den Amazon-Gründer auf seine immer wieder typische Art zu verspotten.
Der Amazon-Kapitän wollte allerdings nicht einfach so zusehen, wie seine Träume den Bach runter gehen. So hat Bezos gegen die Vergabe an Musk einen Rekurs eingelegt. Immerhin ging es beim Auftrag um 2,9 Milliarden Dollar.
Jetzt ist der Rechtsstreit beigelegt worden. Ein US-Bundesrichter hatte die Klage letzte Woche zurückgewiesen. Doch durch die Rechtsstreitigkeiten habe man sieben Monate verloren, bestätigt die NASA.
Aber der Klein Report meint: Nachdem die letzten Menschen 1972 im Rahmen des amerikanischen Apollo-Programms auf dem Mond gelandet sind, kommt es bald 50 Jahre später auch nicht mehr auf die sieben Monate an. Und in Anbetracht der Unendlichkeit im All, ist das alles ohnehin nur Peanuts. So wie die 50 Milliarden Dollar, die Elon Musk in den vergangenen Tagen in weniger als 48 Stunden abschreiben musste, weil seine Tesla-Aktien um weit über zehn Prozent getaucht sind. Wegen eines blöden Tweets.
Eine solche Art der Kommunikation könnten sich auch die reichsten Verlegerfamilien in der Schweiz nicht leisten. Man rechne: Diese besitzen mit ihrer bescheidenen Milliarde nur etwa zwei Prozent von dem Geld, dass Musk allein in zwei Börsentagen ohne Gesichtsverlust verlieren kann. Solche Zahlen muss man sich einmal bei Vollmond ansehen.