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Donnerstag
29.08.2002

Über den möglichen Kauf der Musiktauschbörse Napster durch den deutschen Medien-Konzern Bertelsmann entscheidet voraussichtlich noch in dieser Woche ein Konkursrichter in Delaware. Eine vom Gläubigerausschuss beauftragte kalifornische Investmentbank hatte zuvor bei einer Versteigererung der Napster-Vermögenswerte keine weiteren Bieter gefunden. Zwei wichtige Vertreter der Musikindustrie, die Music Publishers Association und die Recording Industry Association of America (RIAA), haben sich jedoch gegen den Verkauf der Napster-Reste an Bertelsmann ausgesprochen. Trotz jüngster anders lautenden Studien macht die Musikindustrie weiter die Musiktauschbörsen im Internet für ihre sinkenden Umsätze verantwortlich. Die Verkäufe von Audio-CDs seien in den USA im ersten Halbjahr 2002 um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen, teilte RIAA in dieser Woche mit. Bertelsmann, der seit dem Jahr 2000 etwa 80 Millionen Dollar in Napster gesteckt haben soll, reichte kürzlich ein Gebot für die Napster-Vermögenswerte in Höhe von 14 Millionen Dollar ein. Nach den Plänen von Bertelsmann sollte die Tauschbörse längst als gebührenpflichtiges Musikangebot wieder an den Start gehen. Mehr dazu: Napster zittert ein mal mehr und Online-Musikbörse bald ausge-napstert?