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Freitag
16.10.2009

Einen Stellenabbau in der Grössenordnung von 10 Prozent des auf insgesamt 150 Vollzeitstellen umgerechneten Personals wollte Chefredaktor Bernard Maissen von der Schweizerischen Depeschenagentur SDA am Freitag gegenüber dem Klein Report nicht ausschliessen. «Wir haben wegen der Schliessung von diversen Gratiszeitungen ein schwieriges Jahr und müssen unsere Kostenstruktur anpassen», sagte er. Bei 80 Prozent Lohnkosten gehe dies nicht ohne Stellenabbau. Dank einem guten Jahr 2008 seien allerdings gewisse Reserven da, so dass die Agentur Zeit habe, die Neuorganisation der Redaktion sozialverträglich durchzuführen.

Bernard Maissen räumte im weiteren gegenüber dem Klein Report ein, dass der Stellenabbau die französischsprachige Redaktion besonders stark treffen werde. «Bisher haben die Verleger aus der deutschen Schweiz auch die Redaktion für die Romandie mitfinanziert, aber jetzt ist eine Grenze überschritten, und das wird nicht mehr möglich sein», begründete er diesen Schritt. Es seien noch keine Entscheide gefällt, betonte er zum Abschluss.

Mit einem von der Mediengewerkschaft Comedia verschickten Communiqué hatte sich vorgängig eine Redaktionskommission der SDA gegen Entlassungen und für Sprachsolidarität ausgesprochen. Die Redaktion sei «bereit, für ein Jahr zwecks Erhaltung von Arbeitsplätzen auf ordentliche Stufenanstiege gemäss Lohnmodell und auf den versprochenen Teuerungsausgleich zu verzichten». Zudem wird die Geschäftsleitung aufgerufen, «weitere Alternativen zum Abbau zu suchen». Namentlich nennt die Redaktionskommission unter diesem Stichwort die Verwendung von Gewinnreserven, die Einführung von Kurzarbeit sowie Abbau auch beim Kader. Ebenfalls wird ein Gesamtarbeitsvertrag gefordert.