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Sonntag
19.09.2010

Eine «heisse» Nachricht und wie ein Konfusion in den Medien entstehen kann. Die für Journalisten schwierige Situation in Iran trägt natürlich nicht zur Transparenz in der Berichterstattung bei. Die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Fars hat offenbar gemeldet, dass sieben US-Soldaten im irakisch-iranischen Grenzgebiet verhaftet worden seien. Nicht alle Medien sprangen auf diese Meldung auf; Reuters jedoch übernahm diese in ihrem Dienst.

Der Fernsehsender al-Alam berichtete am Sonntag unter Berufung auf iranische Regierungsvertreter, «kein amerikanischer Soldat» sei festgenommen worden. Zuvor hatten die Nachrichtenagentur Fars und die den Revolutionsgarden nahestehende Website Javanonline.ir die angebliche Festnahme in der Provinz Sistan Belujistan mitgeteilt. Die Männer hätten versucht, nach Iran einzudringen.

Im vergangenen Jahr waren im irakisch-iranischen Grenzgebiet drei US-Bürger festgenommen worden. Nach amerikanischen Angaben handelte es sich damals um drei Wanderer. Iran warf den Amerikanern hingegen Spionage vor. Vor wenigen Tagen liess Iran eine amerikanische Bürgerin frei, die zu der Gruppe gehörte.

Als Hintergrund dieser US-Soldaten-Verhaftung wäre auch der vor Tagen gesendete Bericht von BBC zu berücksichtigen. Der Sender meldete: Drei Wanderurlauber aus den USA seien bei einem versehentlichen Grenzübertritt in Iran festgenommen worden. Die Amerikaner waren im kurdischen Gebiet unterwegs, wo die Grenzen nicht klar gekennzeichnet sind. Warnrufe von Grenzsoldaten sollen sie ignoriert haben. Die drei Rucksacktouristen seien aus Syrien und der Türkei gekommen, hiess es bei BBC.