Das Internet ist eine CO2-Schleuder sondergleichen. Bevor eine Ad Impression vor den Augen des Users landet, durchläuft sie eine komplexe Supply Chain von Rechenzentren und Netzwerken, an deren zahlreichen Stopps stets Energie verbraucht und somit CO2 freigesetzt wird.
Das hat die agile Digitalagentur Drop8 dazu gebracht, ein Messsystem zu entwickeln, das programmatische Online-Buchungen auf ihren Fussabdruck misst. «Es geht darum, dass wir bei allen digitalen Kampagnen, welche wir umsetzen, ab sofort den CO2-Ausstoss der durch die Serverleistungen generiert wird, messen, optimieren und das tatsächlich angefallene C02 kompensieren», erklärt Sam Lutz, Gründer und Inhaber von Drop8, gegenüber dem Klein Report die Innovation.
Anfang 2023 hat das Team, das unter anderem von Scope3 die Messtechnologie einsetzt, mit dem Tüfteln begonnen. Fabrice Lalive, Director Innovation & Technology bei der Digitalagentur aus Wollerau, erklärt: «Der Grossteil der Emissionen resultiert aus einem überfüllten Supply Path, den eine programmatische Ad Impression während ihres Life Cycles durchläuft.»
Supply Path Optimization (SPO) würde seit einiger Zeit aufgrund ihrer Effekte auf die Kampagnen-Performance gelobt und dürfte durch ihre ökologischen Aspekte noch weiter an Bedeutung gewinnen. Weitere wichtige Faktoren in der Messung von CO2-Emissionen seien, so Lalive, Media Distribution (CMS, CDN und Hosting-Faktoren) sowie Creative Distribution (Data Transfer).
Das Messsystem von Drop8 stützt sich auf Benchmarks, die von Scope3 in Zusammenarbeit mit Ebiquity und BiScience ermittelt wurden. Wie misst man nun die Auslieferung von 1’000 programmatisch ausgespielten Ad Impressions, welche die gleiche Menge an Energie wie ein Waschmaschinengang verbrauchen?
Eine einzelne Display Impression stösst durchschnittlich 0.67g an CO2 aus. Um diese Information mit allgemein anerkannten Branchenzahlen zu vereinheitlichen, setzt Drop8 auf die neue Metrik gCO2pm – für Display bedeutet dies 670 Gramm CO2 (und äquivalente Treibhausgase), die pro 1’000 Impressions ausgestossen werden.
Bemerkenswert: Eine durchschnittliche Online-Kampagne stösst gegen 5 Tonnen CO2 aus.