Der «Tagesspiegel»-Journalist Sebastian Leber (44) wurde am Wochenende von der kroatischen Grenzpolizei festgenommen. Ihm wurde illegaler Übertritt der bosnisch-kroatischen Grenze und Menschenschmuggel vorgeworfen.
«Nach 24 Stunden wurde er wieder entlassen, am Montag reist er zurück nach Berlin», schrieb der «Tagesspiegel» dazu in eigener Sache.
Für den Straftatbestand des Menschenschmuggels habe die Staatsanwaltschaft keine Anhaltspunkte gesehen, eine Anklage zu erheben. So sei Leber in diesem Punkt vom Gericht freigesprochen worden.
Wegen des Grenzübertritts verhängte das kroatische Gericht jedoch eine Geldstrafe von umgerechnet 500 Euro.
Leber war im Auftrag der Redaktion an die Grenze gereist, um über die Situation der Flüchtlinge im Grenzgebiet und ihre umstrittene Rückführung durch die kroatische Polizei zu berichten.
Zum Vorfall positioniert sich das Blatt bestimmt: «Die 'Tagesspiegel'-Chefredaktion weist den Versuch, unabhängige journalistische Berichterstattung zu kriminalisieren und somit die Pressefreiheit einzuschränken, auf das Schärfste zurück.»