Ausgedünnt und in wasserblauer Farbe gehalten, dafür direkt ins Haus geliefert: So präsentiert sich das am Montag erstmals seit fast vier Jahren wieder erschienene «Tagblatt der Stadt Zürich». Nur noch aus einem Bund besteht das neu gestaltete Amtsblatt. Ganze 14 Seiten hat die erste Nummer, 10 davon sind mit amtlichen Nachrichten wie Todes-, Stellen- und Immobilienanzeigen oder einem Verzeichnis von Sanitär- und Installationsfirmen gefüllt. Natürlich darf weder Horoskop noch Veranstaltungskalender oder TV-Programm fehlen. Die redaktionellen Seiten, die nicht mal einen Drittel der Zeitung ausmachen, sind dem Fussballmeister Grasshoppers, dem Brillen-Sommer und einer Aufmachergeschichte über Zürcher Boutiquen und deren chinesische Kunden gewidmet. Ebenfalls sucht das «Tagblatt» in einem Aufruf die beste Kantine der Stadt.
Das neue «Tagblatt der Stadt Zürich» wird von Montag bis Freitag an 140 000 Haushalte in der Stadt Zürich verteilt. Die Redaktion umfasst neben Chefredaktor Markus Hegglin eine Redaktorin und vier Redaktoren. Der «ZürichExpress», der am Freitag zum letzten Mal erschien, sollte diesen Frühling - als Kampfansage an die Pendlerzeitung «20 Minuten» - als «Express» neu lanciert werden. Zwei Tage davor brach Tamedia die Übung ab und stieg mit der «Berner Zeitung» beim Konkurrenzblatt «20 Minuten» ein.
Ursprünglich wollte Tamedia mit der Rückstufung des «ZürichExpress» zum «Tagblatt der Stadt Zürich» warten, bis die Wettbewerbskommission die stufenweise Übernahme von «20 Minuten» bewilligt.
Montag
02.06.2003