Gleichgeschlechtliche Paare, die sich küssen: Was an den meisten Orten nicht einmal einen zweiten Blick auslöst, sorgte bei Baselland Transport (BLT) für rote Köpfe. Das Transportunternehmen wollte Plakate des schwullesbischen Basler Jugendtreffs Anyway, auf dem diese Motive zu sehen sind, zunächst nicht zeigen. Nach einem Proteststurm hat sich das Unternehmen jetzt aber umentschieden.
Ursprünglich wollte die BLT bloss eine Auswahl der Anyway-Plakate mit sich umarmenden Paaren und solchen, die sich tief in die Augen schauen, zeigen. Die gleichgeschlechtlichen Küsse gingen dem Basellandschaftlichen Betrieb zu weit. Möglicherweise fänden einige Fahrgäste diese Fotos zu anstössig, sagte BLT-Direktor Andreas Büttiker gegenüber der «Basellandschaftlichen Zeitung».
Die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) hatten dagegen alle Motive akzeptiert. Dies hätte zur Folge gehabt, dass die Plakate in den Tramlinien 10, 11, 14 und 17 nicht zu sehen gewesen wären, in den anderen neun Linien in Basel und Agglomeration aber schon.
Nach einem Shitstorm gegen die BLT in den sozialen Medien und zahlreichen Briefen, in denen das Verhalten der BLT als «peinlich» und «aus dem letzten Jahrhundert» bezeichnet wurde, hat Büttiker sich schliesslich umentschieden und will die küssenden Paare gemäss Medienmitteilung nun doch zeigen.
Die BLT schreibt wenig einsichtig über den Sinneswandel: «Wir haben im Nachhinein realisiert, dass die Überlegungen, die zu dem Entscheid geführt haben, falsch verstanden wurden.»