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Donnerstag
05.06.2003

Nach dem Scheitern der Übernahme der insolventen Kirch Media durch US-Milliardär Haim Saban soll nun das Insolvenz-Management mit Michael Jaffé und Berater Hans-Joachim Ziems einen vom Gläubigerausschuss genehmigten «Alternativplan» umsetzen. Dieser wurde parallel zu den seit Oktober 2002 laufenden Verhandlungen mit Investoren entwickelt, um bei einem Scheitern der Investorengespräche vorbereitet zu sein, und sieht ein gemeinsames finanzielles Engagement von Kirch Media und den das Unternehmen finanzierenden Banken bei der Pro-Sieben-Sat.1-Gruppe vor. «Wir sind davon überzeugt, dass sich die sich jetzt abzeichnende Lösung positiv auf unser Unternehmen auswirken wird», lässt sich der Vorstandsvorsitzende der Pro Sieben Sat.1 Media AG am Donnerstag in einem Communiqué zitieren.

Diese Lösung soll mittel- bis langfristig aufrecht erhalten werden. Die Gewerkschaft ver.di befürchtet dadurch einen weiteren Stellenabbau von derzeit knapp 200 auf bis zu 25 Beschäftigten beim Filmrechtehandel. Vor der Insolvenz seien es noch rund 700 Mitarbeitende gewesen. Die Kirch-Media-Manager richten sich zunächst auf eine Weiterführung der Geschäfte in Eigenregie mit den Banken ein. Dazu sollen auf der Hauptversammlung der Pro Sieben Sat.1 AG Mitte Juni zunächst die Weichen für eine Kapitalerhöhung in Höhe von 200 bis 300 Mio. Euro gestellt werden. Mit dem Geld soll auch die Attraktivität der Sender gesteigert werden, um bei einem Aufschwung des Medienmarkts einen Käufer zu finden. Pro-Sieben-Sat.1-Chef Urs Rohner soll im Amt bleiben. Vergleiche auch Haim Saban übernimmt Kirch Media nicht