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Donnerstag
28.05.2020

Digital

Die Warnung von Twitter führt auf eine interne Webseite, die die Falschaussagen von Trump widerlegen soll... (Bild: Screenshot Twitter).

Die Warnung von Twitter führt auf eine interne Webseite, die die Falschaussagen von Trump widerlegen soll... (Bild: Screenshot Twitter).

Der Kurznachrichtendienst hat erstmals zwei Tweets von US-Präsident Donald Trump einem Faktencheck unterzogen und sie als irreführend bezeichnet. Trump warf Twitter danach vor, sich in die Wahlen einzumischen.

Am Dienstag behauptete Donald Trump auf Twitter, dass Briefwahl eine Einladung zum Wahlbetrug sei. In zwei aufeinanderfolgenden Posts beschwerte er sich, dass der Bundesstaat Kalifornien allen Einwohnerinnen und Einwohnern Wahlunterlagen zuschicke. Trump postulierte, dass dies eine «manipulierte Wahl» sein werde.

Doch Twitter liess diese unbegründeten Behauptungen nicht einfach so stehen und machte einen Faktencheck – der nicht bestanden wurde. Seither prangt unter den beiden Tweets von Trump eine in blauer Schrift gehaltene Warnung: «Erfahren Sie die Fakten über Briefwahl».

Die Warnung führt zu einer von Twitter zusammengestellten Webseite, die Informationen sammelt und aufzeigt, dass die präsidialen Äusserungen nicht der Wahrheit entsprechen. So werden unter anderem Tweets von Medien wie CNN oder «Washington Post» angezeigt. Der Titel der Webseite macht unmissverständlich klar: «Trump behauptet unbelegt, dass Briefwahlzettel zu Wahlbetrug führen werden».

Klar, dass sich dies der US-Präsident nicht gefallen lässt. Seine Reaktion auf den Faktencheck ist in gewohnter Trump-Manier gehalten: «Twitter mischt sich jetzt in die Präsidentschaftswahlen 2020 ein», so Trump am Dienstagabend zu seinen über 80 Millionen Followers. «Der Kurznachrichtendienst unterdrückt die Meinungsfreiheit komplett. Als Präsident werde ich das nicht zulassen!»

Der Streit um die Briefwahl ist vor allem auf die Coronavirus-Pandemie zurückzuführen. In Zuge dessen werden Forderungen laut, die Briefwahl auszuweiten. Trump und die republikanische Partei stemmen sich dagegen, weil sie einen Vorteil für die demokratische Partei befürchten.