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Mittwoch
26.11.2003

Der Mitgründer und Projektleiter von «20 Minuten», der Kommunikationsberater Sacha Wigdorovits, prüft eine Klage gegen den Verwaltungsrat der 20 Minuten Schweiz AG und/oder deren Hauptaktionäre Schibsted und Apax. Der Grund für sein Vorhaben ist die Auswechslung des Chefredaktors Markus Eisenhut durch Marco Boselli. «Den besten Mann hat man zugunsten des zweibesten geschickt. Daher fühle ich mich als Aktionär geschädigt!», sagte Wigdorovits auf Anfrage des Klein Reports am Mittwochabend. Ausgewechselt wurde der «20 Minuten»-Chefredaktor aufgrund des Kaufvertrages der Tamedia, der da besagt, dass jeweils einer der beiden Chefs - Chefredaktor / Geschäftsführer - von der Tamedia gestellt werden soll. Markus Eisenhut hat die Pendlerzeitung erfolgreich geführt. Sein Abgang hat vielerorts deshalb Kopfschütteln ausgelöst. «Die Tamedia hat ein Interesse daran, die 20 Minuten Schweiz AG zu schwächen», erklärt Wigdorovits. Denn erst hat sie 49,5% der Aktien übernommen. Die restlichen Aktien sollen in zwei Tranchen zum dereinstigen Wert übernommen werden. Je weniger erfolgreich «20 Minuten» also in Zukunft ist, desto günstiger ist der Kaufspreis. Wie genau die Klage aussehen soll,
lässt Wigdorovits, der über die 20 Minuten Limited Partnership, in der auch die Müller-Möhl-Gruppe vertreten ist, einen Minderheitsanteil an der 20 Minuten Holding besitzt. «Und je weniger die Tochter, die 20 Minuten Schweiz AG, wert ist, desto weniger Wert haben auch unsere Aktien der Holding», so Wigdorovits.