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Dienstag
17.07.2018

TV / Radio

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat sich mit seinem fristlos gekündigten Fernsehfilmchef Gebhard Henke auf eine «gütliche Beilegung» des Arbeitsrechtsstreits geeinigt. Auslöser des Streits waren Vorwürfe sexueller Belästigung.

Anfang Mai hatten sechs Frauen – darunter Bestseller-Autorin Charlotte Roche – dem «Spiegel» geschildert, dass sie von Gebhard Henke «betatscht und begrapscht» worden seien. Im Gegenzug habe er angeboten, die Frauen zu fördern. 

In der Folge berichteten mehr als zehn Frauen dem WDR über sexuelle Belästigungen und unangemessenes Verhalten durch den damaligen Leiter des Programmbereichs Fernsehfilm, Kino und Serie – teils in Zusammenhang mit Machtmissbrauch. Der Sender trennte sich deshalb Mitte Juni von seinem Fernsehfilmchef. Die geschilderten Vorfälle seien «schwerwiegend und glaubhaft», hatte der WDR damals erklärt.

Am Montag hätte sich das Kölner Arbeitsgericht nun mit der Rechtmässigkeit dieser Kündigung auseinandersetzen sollen. Doch dazu kam es nicht: «Der WDR und Prof. Gebhard Henke habe sich auf eine gütliche Beilegung des Arbeitsrechtsstreits geeinigt», erklärte der WDR am Montag.

Weil das Vertrauensverhältnis zwischen WDR und Henke «nicht mehr herzustellen» sei, hätten die Parteien entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden. Die Parteien seien übereingekommen, über den weiteren Inhalt der Vereinbarung zu schweigen.