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Mittwoch
30.11.2016

Medien / Publizistik

Than Htut Aung und Wai Phyo sitzen seit zwei Wochen in U-Haft. Dem Geschäftsführer und dem Chefredakteur der Eleven Media Group in Myanmar wirft die Justiz «Beleidigung» vor und stützt sich dabei auf ein umstrittenes Gesetz. Dies, nachdem die beiden Journalisten in einem Kommentar Korruptionsvorwürfe gegen einen Politiker der regierenden Nationalen Liga für Demokratie erhoben hatten.

Für Reporter ohne Grenzen (ROG) ist klar: «Die myanmarische Justiz muss die Anklage gegen die beiden Journalisten fallen lassen und das Telekommunikationsgesetz reformieren.» Wegen eines kritischen Kommentars wochenlang in Untersuchungshaft zu sitzen, sei Öl ins Feuer der Selbstzensur, kritisiert die Journalistenorganisation.

Myanmar hatte zwischen 2011 und 2014 «erhebliche Fortschritte bei der Pressefreiheit» gemacht. Mit dem 2011 begonnenen Reformprozess haben die während der Militärdiktatur streng zensierten Medien zwar mehr Freiheiten erhalten. Dennoch bleibe die Lage der Medien in dem südostasiatischen Land «besorgniserregend».

Am Mittwoch entscheidet das Gericht in dem Fall über eine Freilassung gegen Kaution.