Das im Mai gegründete Dienstleistungsunternehmen für Autoren «My favourite book» steht im Kreuzfeuer. Sowohl die deutsche Telekom als auch der deutsche Börsenverein drohen mit je 10 100 Mark Vertragsstrafe. Die Telekom will «My favourite book» verbieten, die Farbe «Magenta» in der Werbung und im Internet zu benutzen. Sie befürchtet eine Verwechslungsgefahr. Auch im Dienstleistungsangebot sieht die Telekom eine «ausreichende Ähnlichkeit». Die Macher von «My favourite book» finden das absurd. Bernd Kreutz, Initiator und Geschäftsführer Marketing des Unternehmens, habe sich «erstmal ganz still hingesetzt und überlegt, ob es sich hier um Satire handelt». Die Düsseldorfer Firma fällt durch freche und provokante Anzeigen auf. So hiess es im
«Spiegel»: «Kacke: Autorenhonorar 10%!» und auf der folgenden Seite: «Klasse: Autorenhonorar 50%!» Genau diese Werbung stiess aber dem deutschen Börsenverein sauer auf. Weil «My favourite book» in der Anzeige nicht angebe, dass das Unternehmen eine einmalige Titelpauschale von 5 700 Euro verlangt, forderte der Börsenverein eine Unterlassungserklärung. Kreutz Kommentar dazu: «Dann dürfte kein Autohersteller mehr mit der PS-Zahl eines neuen Autos werben, ohne gleichzeitig den Preis hervorzuheben.» Die Unterlassungsaufforderung lehnt er rigoros ab. Unter http:// www.my-favourite-book bietet die Newcomer-Firma ein weltweit einzigartiges Dienstleistungspaket an: Autoren können ihr Buch in eigener Verantwortung produzieren und mit professionellen Marketingmethoden vertreiben lassen.
Mittwoch
25.07.2001