Der mutmassliche Informant, der im Zusammenhang mit der Weitergabe von Krankenakten von Michael Schumacher am Dienstag wegen dringenden Tatverdachts festgenommen worden ist, hat sich erhängt.
Er wurde am Mittwochmorgen bei der Frühstücksabgabe in seiner Zelle tot aufgefunden. «Nach den bisherigen Erkenntnissen der Kantonspolizei Zürich und der Staatsanwaltschaft bestehen keine Hinweise auf Dritteinwirkung», gab die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich am Mittwochnachmittag bekannt.
Der Verstorbene, ein Kadermitarbeiter der Rega, ist nach Anzeigen der Rega und der Familie Schumacher vom 8. Juli 2014 wegen Verletzung des Berufsgeheimnisses verhaftet worden. Gemäss Staatsanwaltschaft Zürich war der Inhalt der Anzeigen der Vorwurf, dass Auszüge aus den Krankenakten von Michael Schumacher diversen Medien zugestellt und zum Kauf angeboten worden sein sollen.
Ex-Autorennfahrer Michael Schumacher war im Dezember beim Skifahren in Méribel schwer verunglückt. Nach monatelangem Koma wurde er Mitte Juni von der Rega von Grenoble zur Rehabilitation nach Lausanne geflogen. Für diesen Transport nahm die Rega medizinische Abklärungen vor und erhielt dafür den medizinischen Bericht über den Patienten. Diese Unterlagen wurden den Medien zugespielt.
Die Ermittlungen der auf Internetkriminalität spezialisierten Staatsanwaltschaft II und der Kantonspolizei Zürich nach dem Informanten führten zu dem Rega-Mitarbeiter. «Er bestritt anlässlich der polizeilichen Befragung die Vorwürfe, weshalb die Einvernahme durch die Staatsanwaltschaft II für den Folgetag geplant war», heisst es zu der für Mittwoch vorgesehenen erneuten Befragung.
Eine Untersuchung zum Tod des mutmasslichen Informanten hat die Staatsanwaltschaft Zürich eingeleitet. «Im Zusammenhang mit den den Medien angebotenen Krankenakten liegen der Staatsanwaltschaft nach heutiger Kenntnis keine Hinweise auf eine anderweitige Täterschaft vor, weshalb dieses Verfahren voraussichtlich eingestellt wird.»