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Montag
24.10.2022

Medien / Publizistik

Nach der Scheidung von Jerry Hall sehnt sich Rupert Murdoch offenbar wieder nach einer Vereinigung. Allerdings nicht privat, sondern geschäftlich...           (Bild: New York Times)

Nach der Scheidung von Jerry Hall sehnt sich Rupert Murdoch offenbar wieder nach einer Vereinigung. Allerdings nicht privat, sondern geschäftlich... (Bild: New York Times)

Nach Jahren der weltweiten Expansion spaltete Rupert Murdoch 2013 sein Imperium auf und platzierte das Printgeschäft in der neu geschaffenen öffentlichen Einheit News Corp. und die TV- und Unterhaltungsbranche unter 21st Century Fox.

Jetzt hat Rupert Murdoch einen Prozess eingeleitet, der sein Medienimperium wieder vereinen könnte, teilten News Corp. und Fox am Freitag mit und sagten, sie würden fast ein Jahrzehnt nach der Trennung der Unternehmen eine Fusion «auf sein Geheiss in Betracht ziehen».

Bei der Trennung erklärte Murdoch, dass seine riesigen Medienbeteiligungen «immer komplexer» geworden seien und dass eine neue Struktur den Betrieb vereinfachen würde.

Der entscheidende Gedanke war wohl, dass die Trennung der Unternehmen mehr Wert für die Aktionäre schaffen würde. Diese Vision wurde verwirklicht, als Fox 2019 den Grossteil seines Film- und Fernsehvermögens für 71 Milliarden US-Dollar an die Walt Disney Company verkaufte.

Jetzt heisst es, dass ein neuer Deal mit der Wiedervereinigung Murdoch «eine grössere Kontrolle über seine Medienaktivitäten ermöglichen» und den Unternehmen helfen würde, die Kosten zu senken, wie das «Wallstreet Journal» die Bekanntgabe der Wiedervereinigung kommentiert.

Der Treiber für die Fusion: Medienunternehmen haben mit einem serbelnden Wachstum bei den Werbeverkäufen zu kämpfen. Gleichzeitig brauchen sie viel Geld, um die Aufmerksamkeit der Nutzer gegen die immer populärer werdenden Content-Websites in den Sozialen Medien zu verteidigen.

Es geht auch um eine Neuverteilung der Inhalte. Die grossen Streaming-Dienste haben mit umfangreichen finanziellen Ressourcen begonnen, sich um Sport zu bewerben und sich die Rechte für das Streamen von Baseball und Fussball zu sichern.

Fox verlängerte kürzlich einen langfristigen Vertrag mit der National Football League, um die Spiele am Sonntagnachmittag weiter zu übertragen, gab aber «Thursday Night Football» an Amazon ab.

Die Wiedervereinigung von Fox und News Corp. würde nun den kombinierten Unternehmen noch einmal mehr Wettbewerbsfähigkeit verleihen und ihre Vermögenswerte ergänzen. Die kombinierten Unternehmen hätten einen Umsatz von rund 24 Milliarden US-Dollar.

Der 91-jährige Murdoch hält derzeit nahezu kontrollierende Anteile an beiden Unternehmen. Sein Sohn Lachlan Murdoch ist Vorsitzender und CEO der Fox Corp. Unternehmen.

Zum Börsenschluss am Freitag hatte News Corp. eine Marktkapitalisierung von 9,31 Milliarden US-Dollar und Fox Corp. 16,84 Milliarden US-Dollar. Die Aktien von News Corp. stiegen um 5 Prozent und Fox stieg im nachbörslichen Handel um etwa 1 Prozent.

Ein paar der bekanntesten Titel von News Corp sind «The Sun», «Sunday Times», «The Wall Street Journal», «The New York Post», «The Australian», aber auch Dow Jones & Company.