Der australisch-amerikanische Medienunternehmer Rupert Murdoch hat genug von kostenfreiem Qualitätsjournalismus. Noch dieses Jahr will er seinen Plan umsetzen und bei den Leserinnen und Lesern im Internet abkassieren, gab Murdoch am Mittwochabend in New York bekannt. «Qualitätsjournalismus ist nicht billig», begründet er den verschiedentlich erwogenen und auch von anderen Verlagsmanagern diskutierten Schritt laut der «Financial Times Deutschland». Allerdings ist umstritten, ob sich der Trend im Netz noch einmal umkehren lässt.
Die Pläne Murdochs für ein Ende kostenloser Nachrichten im Web stellen eine Zäsur dar. Bei der Übernahme des Dow-Jones-Konzerns mitsamt der Wirtschaftszeitung «Wall Street Journal» (WSJ) vor zwei Jahren dachte er noch laut über völlig kostenlose, nur werbefinanzierte Nachrichtenseiten nach. Mittlerweile setzt das WSJ im Web bereits auf ein zu grossen Teilen kostenpflichtiges Abo-Angebot. Auch die «Financial Times» fährt eine solche Misch-Strategie aus Gratisinhalten und einem Teil für zahlende Abonnenten.
Eine Branche, die ihre Inhalte einfach weggebe, kannibalisiere ihre Fähigkeit zu gutem Journalismus, sagte Murdoch in einer Telefonkonferenz laut US-Medien. «Der tumultartige und beispiellose Wandel im gesamten Medienbereich und besonders bei Zeitungen und Sendern kann nicht ignoriert werden.» Trotz einer weltweit intensiven Diskussion verlangen bislang wenige Medienhäuser für den Zugang zu ihren Online-Auftritten Geld. News Corp. wolle noch im laufenden Geschäftsjahr mit der Umsetzung seiner neuen Strategie beginnen, so Murdoch. Weitere Details der Pläne nannte er nicht.
Donnerstag
06.08.2009



