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Dienstag
25.10.2016

TV / Radio

Der «Tatort» aus München hinterliess die Zuschauer am Sonntagabend in einer ungewöhnlich ratlosen Situation zurück.

Normalerweise ist der Täter oder die Mörderin nach 90 Minuten zur Strecke gebracht, doch bei «Die Wahrheit» war alles anders: Kaum dachte man, dass Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) den Mörder des Familienvaters ausgemacht hätten, zerbröselte der Verdacht auch schon wieder. Bis zum Schluss konnten die TV-Ermittler trotz monatelanger Recherche den Messerstecher nicht finden.

Ein solch offenes Ende gibt es selten bei der ARD-Krimireihe. Für alle, die sich fragen, wer tatsächlich hinter der furchtbaren Tat steckt, einen Mann, der nur helfen will, wahllos auf der Strasse zu erstechen, gibt es Hoffnung. Die Geschichte des Falls «Die Wahrheit» wird weitererzählt, teilte der Bayerischer Rundfunk (BR) mit. «Der Tod ist unser ganzes Leben» sei soeben abgedreht worden und soll 2017 ausgestrahlt werden.

Die Folge setzt ein Jahr nach dem Tod des Familienvaters ein. In München geschieht ein ähnliches Verbrechen ohne erkennbares Motiv. Die Tat trägt dieselbe Handschrift. Der Albtraum für Batic und Leitmayr aus «Die Wahrheit» setzt sich fort und endet schliesslich in einem Schreckensszenario, in dem es für sie um nicht weniger geht als um ihre berufliche Existenz, ihre Freundschaft und ihr Leben.

«Der Tod ist unser ganzes Leben» sei «mit Bedacht nicht als ,Fortsetzung' von ,Die Wahrheit' gekennzeichnet», erklärt BR-«Tatort»-Redakteurin Stephanie Heckner gegenüber den Medien: «Der Film funktioniert dramaturgisch völlig unabhängig. Er bleibt am Thema Tätersuche dran.»

Im Vorfeld zum Münchner «Tatort» gab Udo Wachtveitl in Focus online ein Interview und sorgte mit einer Aussage für Gesprächsstoff. Auf die Frage, ob er und Miroslav Nemec auch in zehn Jahren noch gemeinsam ermitteln werden, gab er zur Antwort: «Mmh, das ist, glaube ich nicht realistisch.»

Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec sind mit die dienstältesten «Tatort»-Kommissare der Republik. Schon seit 1991 jagen sie gemeinsam Mörder und treten mitunter wie ein altes Ehepaar auf. Gerade deshalb täte ein Wechsel auch dem Münchner «Tatort» richtig gut.