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Montag
10.09.2018

Medien / Publizistik

Beat Richner in Kambodscha

Beat Richner in Kambodscha

Der Gründer der Kantha-Bopha-Spitäler ist tot: Beat Richner ist am Sonntag im Alter von 71 Jahren verstorben.

Die Leitung der Spitäler in Kambodscha hatte der Zürcher Kinderarzt, Buchautor, Cellist und Musikclown «Beatocello» im März 2017 an seinen Stellvertreter Peter Studer übergeben, da er an einer unheilbaren Krankheit litt.

Nach Abschluss seines Medizinstudiums 1973 spezialisierte sich Beat Richner auf Pädiatrie am Kinderspital Zürich. Schon kurz darauf sandte ihn das Schweizerische Rote Kreuz an das Kantha-Bopha-Kinderspital nach Kambodscha, das er nach der Machtübernahme der Roten Khmer aber wieder Richtung Zürich verliess, wo er 1980 seine eigene Praxis eröffnete.

Einem Ruf des kambodschanischen Königs Norodom Sihanouk folgend, kehrte Richner ans zerstörte Kantha-Bopha-Spital zurück und half es zu renovieren. Die Einweihung fand 1992 statt, es folgten vier weitere Spitalgründungen.

Beat Richner war ein künstlerisch begabter Mensch: Als «Beatocello» tourte er durch die Schweiz und ins Ausland, um Spendengelder für seine Spitäler zu sammeln. Medienwirksame Auftritte waren auch seine Gastspiele im Zirkus Knie, die vor allem von der Ringier-Presse jeweils eng begleitet wurden. Immer dabei war sein Cello «Blondin». Zur Illustration seiner Programme und seiner musikalisch-poetischen Geschichten publizierte Richner Kinderbücher mit einfachen Strichmännchen.

Die Kantha-Bopha-Spitäler beschäftigen heute 2500 Mitarbeitende und verarzten über 80 Prozent der kranken Kinder in Kambodscha. Der Bund und die kambodschanische Regierung finanzieren neben vielen Spendengeldern die Spitäler.