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Mittwoch
16.10.2002

Beim Frühstück schon E-Mails lesen, während des Mittagessens fernsehen und das Abendbrot per Webcam ins Internet stellen: Eine Kombination aus Kühlschrank und Multimedia-PC, die der koreanische Elektronikhersteller LG Electronics in den USA auf den Markt gebracht hat, verbindet Multimedia mit dem Kühlschrank, wie der deutsche Branchendienst Heise berichtet. Der mit 15-Zoll-Display, Lautsprechern und Digitalkamera ausgestattete Kühlschrank ist Surf-Station, Fernseher, Radio und MP3-Player in einem. Ausserdem verwaltet er Kochrezepte, Termine und Fotoalben. Die Digitalkamera kann Video-Nachrichten aufzeichnen, Fotos schiessen und als Web-Cam genutzt werden. Wer zu faul ist, die Kühlschranktür zu öffnen oder Angst vor Schimmelpilz-Attacken hat, kann sich den Inhalt des Kühlschranks auch digital anzeigen lassen. Ausserdem soll das Gerät über eine Selbstdiagnose verfügen, die den Besitzer informiert, wenn etwas kaputt ist. Hingegen bestellt er keine ausgegangenen Lebensmittel selbständig.

Wer mit seinem Kühlschrank auch surfen will, muss allerdings tief in die Tasche greifen. Mit 8000 US-Dollar ist der Multimedia-Kühlschrank teurer als ein Kühlschrank der Spitzenklasse plus Highspeed-PC. Ausser in den USA wird das Gerät auch in Mexiko, Grossbritannien und Korea angeboten. LG Electronics Deutschland teilte mit, dass der multimediale Kühlschrank Anfang oder Mitte nächsten Jahres für circa 5000 Euro auch in Deutschland zu kaufen sein werde. Die Idee, Kühlschränke und Unterhaltungselektronik zu kombinieren, ist allerdings nicht neu. Bereits im Jahr 2000 startete ein Joint-Venture von Ericsson und Electrolux in Dänemark einen Feldversuch zum Thema – mit wenig Erfolg, denn zu kaufen gibt es den Screenfridge bis heute nicht. «Die Killer-Applikation haben wir bisher noch nicht entdeckt, für die ein Kunde bereit wäre, deutlich mehr Geld auszugeben als für einen gewöhnlichen Kühlschrank», sagte Electrolux-Sprecher Ulrich Gartner zu Heise online.