Wer interessiert sich noch für Preise, wenn deren Vergabe weit fulminanter, ja geradezu skandalträchtig ausfällt. So geschehen am Sonntagabend an den diesjährigen MTV Video Awards, an denen der kanadische Sänger Justin Bieber nach seinem Auftritt in Tränen ausbrach, der US-Rapper Kanye West offenbar völlig verwirrt seine US-Präsidentschaftskandidatur fürs Jahr 2020 bekannt gab, und sich die Rapperin Nicki Minaj einen offenen Schlagabtausch mit der Moderatorin Miley Cyrus lieferte.
Cyrus hatte Minaj in den Medien kritisiert, weil diese wegen ihrer geplatzten «Video des Jahres»-Nomination angeblich nicht zuletzt wegen ihrer Hauptfarbe eingeschnappt gewesen sein soll. Vor laufenden Kameras gab Cyrus zur Antwort, dass ihr von den Medien die Worte im Mund verdreht worden seien. Und es sei ja «bloss ein Preis». Mit viel nackter Haut, selbstironischen Possen und Marihuana-Jokes sorgte Cyrus für zusätzliche Furore.
Wer sich bei so viel Trubel dennoch für die verliehenen Preise interessiert, für den gibt's an dieser Stelle nur soviel: Grosse Siegerin des Abends war die Sängerin Taylor Swift, die für das beste Pop-Video («Blank Space»), das beste Video einer Künstlerin, das Video des Jahres («Bad Blood») und die beste Zusammenarbeit mit einem anderen Künstler (Kendrick Lamar) ausgezeichnet wurde.