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Sonntag
17.01.2010

Der krisengeschüttelte US-Telekomkonzern hat seine Aufspaltung laut einem Medienbericht vorerst auf Eis gelegt. Motorola überdenke gerade den Plan, seine grosse Netzwerk-Sparte zu verkaufen, schreibt das «Wall Street Journal» am Donnerstag in seiner Online-Ausgabe. Die Gebote seien zu niedrig. Ausserdem ziehe das Geschäft im zweiten Standbein, den Handys, wieder an, was den Druck auf das Unternehmen mildern würde.

Schon vor rund einem Jahr wollte Motorola sein notleidendes Handygeschäft abspalten, musste aber wegen der Wirtschaftskrise die Pläne auf Eis legen. Stattdessen sollte laut Medienberichten zunächst die Netzwerk-Sparte abgestossen werden. Sie stellt Empfangsboxen für das Kabelfernsehen und Zubehör für Handys her.

Dem ohnehin angeschlagenen Konzern war in der Wirtschaftskrise das Geschäft weggebrochen, zuletzt war Motorola aber immerhin aus den roten Zahlen herausgekommen und hatte zur Überraschung vieler Experten im dritten Quartal einen kleinen Gewinn geschrieben.

Bei der Sanierung seiner Handysparte sah Motorola zuletzt etwas Licht am Ende des Tunnels. In der Krise strich der Konzern bereits Tausende von Jobs und wechselte die Führung aus. Als Hoffnungsträger gelten neue mobile Geräte wie das Smartphone «Droid». Der einst zu den Branchenführern zählende US-Hersteller hatte an den Erfolg seines früheren Topmodells «Razr» nie mehr anknüpfen können.