Motorola kämpft weiterhin mit Schwierigkeiten und einer sinkenden Nachfrage. Nun sucht der US-Handy- und Elektronikkonzern sein Heil in der Aufspaltung. Auf der einen Seite soll das Geschäft mit Mobiltelefonen und Unterhaltungselektronik für den Heimgebrauch stehen, auf der anderen Seite die Produkte und Services für Geschäftskunden.
Bereits seit Monaten hatte das Motorola-Management hinter verschlossenen Türen verschiedenste Möglichkeiten der Teilung diskutiert. Unter dem Dach des Konzerns hat sich in den Jahrzehnten ein Sammelsurium an Produkten angehäuft. Spätestens die Wirtschaftskrise hatte die Probleme offenbart. Binnen eines Jahres will das Unternehmen nun so weit sein, die Aufspaltung durchzuziehen.
Beide neuen Konzernteile würden etwa einen Jahresumsatz von 22 Milliarden Dollar (16 Milliarden Euro) erwirtschaften. Die Aufspaltung verschaffe dem Unternehmen eine klarere Aufstellung sowohl Aktionären als auch Kunden gegenüber, begründete Motorola den Schritt. Motorola-Aktionäre sollen dann zusätzlich zu ihren Motorola-Aktien solche für ein weiteres eigenständiges Unternehmen erhalten, in das die zweite Konzernhälfte abgespalten wird.
Das Geld kann der Konzern gut gebrauchen. Motorolas Jahresumsatz war im Krisenjahr 2009 um rund ein Viertel auf 22 Milliarden Dollar gefallen, der Verlust lag bei 51 Millionen Dollar. Im Jahr zuvor hatte der Konzern sogar 4,2 Milliarden Dollar verloren. Mit einer Modelloffensive bei den beliebten multifunktionalen Handys - den sogenannten Smartphones - wollte der Konzern den Sprung zurück in die Gewinnzone schaffen. Motorola setzt dabei auf Googles Betriebssystem «Android».
Samstag
13.02.2010



