Content:

Mittwoch
27.11.2002

In Nigeria hat die Regierung des Bundesstaates Zamfara zur Ermordung der Journalistin Isioma Daniel aufgerufen. Diese hatte mit einem Artikel über die Miss-World-Wahl die Zusammenstösse zwischen Moslems und Christen mit mindestens 220 Todesopfern ausgelöst. Die Regierung des streng islamisch regierten Bundesstaates verlange die Vollstreckung einer «Fatwa», der zufolge die Journalistin wegen Gotteslästerung den Tod verdient habe, sagte Informationsminister Umar Dangaladima. Laut Koran müsse jeder getötet werden, der den Propheten Mohammed beleidige. Ein Sprecher der nigerianischen Bundesregierung sagte jedoch, der Mordaufruf verstosse gegen die Verfassung. Die Zentralregierung werde die Vollstreckung nicht zulassen.Daniel floh nach Angaben ihres bisherigen Arbeitgebers, der Tageszeitung «This Day», inzwischen ausser Landes. Die in Grossbritannien ausgebildete Modejournalistin hatte ihren Job erst vor wenigen Monaten angetreten.