Die Affäre um Christoph Mörgeli und das Medizinhistorische Institut der Universität Zürich beschäftigt weiterhin die Gerichte: Das Zürcher Obergericht erteilte der Staatsanwaltschaft die Erlaubnis, eine Strafuntersuchung gegen Mörgelis ehemaligen Chef Flurin Condrau wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses durchzuführen. Diese Entscheidung war aufgrund des Beamtenstatus von Condrau nötig.
Der Direktor des Medizinhistorischen Instituts ficht nun diesen Entscheid des Obergerichtes beim Bundesgericht an, wie der «Tages-Anzeiger» am Freitag schreibt. Damit ist noch unklar, ob die Staatsanwaltschaft tatsächlich ein Verfahren eröffnen darf.
Noch offen sei, ob Condrau einen weiteren Beschluss des Obergerichts anfechten wolle, schreibt der «Tages-Anzeiger» weiter. Das Gericht entschied, dass Condrau die Akten im Zusammenhang mit dem Strafverfahren gegen die Titularprofessorin Iris Ritzmann nicht einsehen darf. Condrau hatte geltend gemacht, er brauche diese, um gegen die Berichterstattung der «Weltwoche» beim Presserat Beschwerde einzureichen.
Erst am Sonntag wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die CVP-Nationalrätin Kathy Riklin erhebt. Der Universitätsrätin wird vorgeworfen, Journalisten über einen Expertenbericht zur Qualität der wissenschaftlichen Betreuung von Doktorarbeiten durch Mörgeli an der Universität Zürich informiert zu haben.
Und Christoph Mörgeli selbst soll vertrauliche Informationen an die Öffentlichkeit weitergeben haben. Die Staatsanwaltschaft untersucht eine mögliche Amtsgeheimnisverletzung des SVP-Politikers auf Antrag der Universität Zürich.
