Der inzwischen wieder freigelassene erste Tatverdächtige im Mordfall der schwedischen Aussenministerin Anna Lindh will von in- und ausländischen Medien Schadenersatz fordern. «Vor allem schwedische Medien haben einen nie wieder gutzumachenden Schaden verursacht», sagte sein Anwalt Gunnar Falk dem Nachrichtenmagazin «Focus». «Mein Mandant ist seelisch am Ende.» Nach Einschätzung des schwedischen Medienrechtlers Hans-Gunnar Axberger könnte der 35-Jährige allein für die mehrtägige Untersuchungshaft von den Behörden rund 100 000 Euro erhalten. «Wenn er es geschickt anstellt,, kann er von den Medien einiges mehr bekommen», sagte der Jurist. Der als erster Tatverdächtiger festgenommene Schwede war vor wenigen Tagen mangels Beweisen aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Zuvor hatten zahlreiche Medien ausführlich und mit voller Namensnennung über sein Leben - bis hin zu den intimsten Details - berichtet.
Sonntag
28.09.2003