Nach einer Reportage über den Kinderhandel in Montenegro drohen dem britischen Journalisten Dominic Hipkins des «Sunday Mirror» und seinen vier Mitarbeitern bis zu drei Jahre Gefängnis. Der 27-Jährige berichtete, dass ihm drei Kinder zum Kauf angeboten worden waren, nachdem er sich diesbezüglich interessiert gezeigt hatte. Dies entspricht nach Ansicht des Staatsanwalts in der Hauptstadt Podgorica nicht der Wahrheit. Vielmehr habe Hipkins zusammen mit seinem Team drei Frauen für ihre Falschaussage bezahlt und dadurch das Image Montenegros geschädigt, wie der «Media Guardian» am Mittwoch berichtete. Für die Organisation Reporter ohne Grenzen sei die Reaktion von Montenegro «unverhältnismässig». «Journalisten sollten niemals wegen angeblicher Imageschädigung eines Landes der Gefahr einer Gefängnisstrafe ausgesetzt werden», erklärte ein Sprecher der Interessensvertretung.
Mittwoch
18.02.2004