Moneyhouse will nicht mehr länger nur Informationen über die Bonität von Unternehmen liefern, sondern gleich auch das Inkasso anbieten, falls Geldforderungen nicht beglichen werden. «Wir bieten unseren Kunden auf User-Seite nun den kompletten Service an: Elementarprüfungen (Handelsregisterprüfungen), Bonitätsprüfungen, und `Inkassodienstleistungen`, falls doch mal was durchrutscht oder nicht geprüft wird», sagte Stephan Bischof, der Geschäftsführer der Moneyhouse-Betreiberin Itonex, am Dienstag gegenüber dem Klein Report.
Die neuen Dienstleistungen richten sich an kleine und mittlere Unternehmen, die mit dem Inkassoprozess wenig Erfahrung haben. Sie umfassen das vorrechtliche Inkasso, bei dem der Schuldner per Post und E-Mail ein Mahnschreiben erhält, das rechtliche Inkasso, bei dem Moneyhouse im Namen des Kunden die Betreibung einleitet, und das Langzeit-Inkasso, das nötig wird, wenn ein Schuldner Konkurs anmeldet und nur noch ein Verlustschein resultiert.
Stephan Bischof ist aber nicht der Ansicht, dass das Inkassogeschäft bald bezüglich Einnahmen ein wichtiges Standbein wird. «Wir erwarten einen sanften Start und sehen die Ergänzung eher strategisch als kurzfristig monetär», sagte er.
Die vorrechtlichen Inkassoaufträge würden laut Bischof in die bestehenden Strukturen integriert, die rechtlichen Aufträge mache ein Drittpartner. Dass die Bonität abgestuft wird, wenn ein Schuldner nicht bezahlt, bei dem Moneyhouse Schulden einziehen will, sei deshalb nicht möglich. «Die Bonität erhalten wir von unserem Partner Crif/Deltavista und hat somit keinen Einfluss auf Inkassomeldungen», so Bischof.
Das Angebot von Moneyhouse setzt auf Provision bei Erfolg. Neben einer Servicegebühr müssen die Kunden einen Anteil der Forderung abgeben. Der Anteil hängt davon ab, ob es sich um vorrechtliches, rechtliches oder Langzeit-Inkasso handelt. Dass der Einstieg ins Inkassogeschäft dem Ruf von Moneyhouse schaden könnte, glaubt Bischof nicht. «Wir betreiben sauberes Inkasso, das klar und transparant ist», sagte er.
Am 17.2.2013: Moneyhouse-Chef Stephan Bischof: «Es gab einige Missverständnisse»
Am 13.2.2013: Eidgenössischer Datenschützer und Moneyhouse einigen sich