Die Itonex AG, Betreiberin von Moneyhouse, hat sich diese Woche mit dem Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten geeinigt. Stephan Bischof, seit November 2012 Geschäftsführer von Itonex, erklärte dem Klein Report, wieso es zu den Differenzen kam und welche Auswirkungen die Empfehlungen des EDÖB haben.
Klein Report: Herr Bischof, Moneyhouse hat die Empfehlungen des Datenschützers angenommen. Werden nun die Dienstleistungen reduziert?
Stephan Bischof: Nein, die Empfehlungen bringen unser Geschäftsmodell nicht in Gefahr. Weder die Änderungen, die bereits umgesetzt wurden, noch diejenigen, die geplant sind. Wir hätten die Empfehlungen nicht angenommen, wenn wir mit diesen nicht einverstanden gewesen wären.
Klein Report: Sie müssen beispielsweise dafür sorgen, dass die Moneyhouse-Informationen in den Suchmaschinenergebnissen nur eingeschränkt zu sehen sind. Ist das für Sie kein Problem?
Bischof: Dabei ging es um die Postleitzahlen, die wir seit Längerem nicht mehr anzeigen. Wir hatten schlicht nicht daran gedacht, dass das wichtig sein könnte.
Klein Report: Wie steht es um die Transparenz?
Bischof: Wir hatten unsere Partner beispielsweise nicht aus böser Absicht nicht aktiv kommuniziert. Die Partner sind nun auf der Webseite aufgelistet, denn Transparenz und Qualität sind auch in unserem Interesse.
Klein Report: So unproblematisch hatte das im vergangenen Jahr nicht geklungen, als der EDÖB sogar eine superprovisorische Massnahme verordnet hatte, um die Publikation einzelner Daten zu verhindern.
Bischof: Die Verhandlungen haben tatsächlich eher unschön begonnen. Dass die Situation eskalierte, wäre nicht nötig gewesen. Es hat da einige Missverständnisse gegeben. Wir gerieten ins Kreuzfeuer, weil wir zwei Adressen von Personen in unserer Datenbank führten. Wir dürfen Daten publizieren, die in öffentlichen Verzeichnissen enthalten sind, eine der beiden Personen hatte sich aber aus dem Telefonbuch austragen lassen. Unser Datenlieferant muss es wohl versäumt haben, uns ein Update zuzustellen.
Klein Report: Nun wurde vom Datenschützer deutlich festgehalten, dass Sie für die Richtigkeit der Daten verantwortlich sind. Welche Konsequenzen hat das?
Bischof: Wir haben die Partner aufgrund des Vorfalls nochmals angeschaut. Der damalige Datenlieferant ist heute kein Partner mehr von Itonex AG auf diesem Gebiet.
Klein Report: Wo hatte es denn zu Beginn Missverständnisse gegeben?
Bischof: Die verschiedenen Stufen der Zugänglichkeit und der damit verbundenen Datenschutzvorschriften waren, so schien es mir, zu Beginn dem EDÖB nicht hundertprozentig klar. Dass ein Teil der Informationen öffentlich zugänglich ist, ein anderer Teil nur registrierten Nutzern und ein weiterer nur bezahlenden Kunden. Da gibt es für jede Stufe andere Datenschutzvorgaben. Die Zusammenarbeit wurde gegen Ende aber viel konstruktiver als zu Beginn.
Klein Report: Der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte will Ihnen aber weiter genau auf die Finger schauen und eine zweite Sachverhaltsabklärung zur weiteren Datenbearbeitung des Unternehmens einleiten. Befürchten Sie, dass er nochmals etwas monieren wird?
Bischof: Nein, ich schaue den weiteren Überprüfungen gelassen entgegen. Gerade auch was die Bonitäten betrifft, die überprüft werden könnten. Da haben wir strengere Regeln als viele andere Dienstleister in diesem Sektor. In der Summe war die Zusammenarbeit konstruktiv und die Änderungen, die wir vornehmen mussten, tun uns nicht weh.
13.2.2013: Eidgenössischer Datenschützer und Moneyhouse einigen sich